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Von Henri Kramer: „Freiland“-Verträge unterschrieben

Termin für S13-Einzug unklar / Erstes Plenum im Januar / Harder bleibt Stadtjugendring vorerst erhalten

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Der letzte Stolperstein auf dem Weg zum neuen Potsdamer Jugendzentrum „Freiland“ ist aus dem Weg geräumt. Nach monatelangen Verhandlungen haben Stadt und der künftige Betreiber des Areals an der Friedrich-Engels-Straße die nötigen Verträge für das zunächst auf drei Jahre befristete Modellprojekt unterzeichnet. Das teilten gestern Stadtverwaltung und die für „ Freiland“ verantwortliche Cultus-Gesellschaft auf PNN-Anfrage mit. „Es freut uns, dass wir eine einvernehmliche Lösung für die komplexen rechtlichen und formalen Fragen zu ,Freiland’ gefunden haben“, sagte Stadtsprecher Stefan Schulz.

Eigentlich hätten die Verträge bereits im Oktober unterschrieben werden sollen, jedoch hatte es lange Zeit Dissens beispielsweise über Haftungsfragen gegeben. Nun blicken alle Beteiligten nach vorn – doch es gibt noch Unstimmigkeiten im Detail. Dazu gehören die Planungen zur Zukunft des einst innerstädtischen Jugendklubs S13. Dieser ist seit Monaten ohne eigenes Domizil und soll einer der Hauptmieter im „Freiland“ werden. Cultus-Geschäftsführer Achim Trautvetter sagte, im S13 könne voraussichtlich schon im Februar gemalert werden – und im Frühjahr, „sobald die Baustelle geräumt ist, kann eigentlich die Jugendklubarbeit beginnen“. Allerdings müsse die Sicherheit hier vorgehen. Zurückhaltender war Stadtsprecher Schulz: der S13-Innenausbau und eine „sukzessive Einrichtungsnutzung“ sei ab März geplant, ab Juli beginne dann die eigentliche Arbeit.

Neben dem S13 soll „Freiland“ Platz für den ebenso heimatlosen Spartacus-Verein und dessen Veranstaltungen bieten. Auch hier hofft Trautvetter, bereits im Frühjahr einziehen zu können. „Allerdings beeinträchtigt uns der starke Winter.“ Wegen des Kälteeinbruchs seien die geplanten Umbauten für die Bandprobenräume auf dem Areal noch nicht begonnen worden. „Doch wir hoffen, zumindest im Februar wieder bauen zu können“, so Trautvetter. Dann sollen auch die für „Freiland“ nötigen Eigenleistungen im Wert von insgesamt 100 000 Euro, die Jugendliche ehrenamtlich erbringen, weitergeführt werden.

So bleiben für das Cultus-Team zunächst nur konzeptionelle Arbeiten. Für Ende Januar – ein genauer Termin steht noch nicht fest – ist ein erstes Plenum mit allen zukünftigen potenziellen Nutzern geplant, um gemeinsam Pläne zu diskutieren. „Es gibt schon Dutzende Interessengruppen“, sagte Trautvetter. Solche Treffen sollen später, wenn „Freiland“ regulär geöffnet ist, regelmäßig stattfinden. Zugleich bemüht sich die Cultus-Gesellschaft weiterhin um Technik – denn laut Vertrag mit der Stadt erhalten die Betreiber nur die äußeren Hüllen von „Freiland“ und müssen für die Ausstattung weitgehend selbst sorgen. „Natürlich haben wir noch nicht alles zusammen – aber zur ersten Veranstaltung im Frühsommer werden funktionierende Lautsprecher da sein“, erklärte Achim Trautvetter. Ebenso stehe für „Freiland“ eine neue Internetseite „ganz oben auf der Prioritätenliste“.

Eine personelle Überraschung gibt es auch noch: Dirk Harder, Initiator von „Freiland“, bleibt seinen Worten zufolge noch mindestens bis Sommer „als Vollzeitkraft“ im Stadtjugendring tätig: „Die Rolle als Gesellschafter für die Cultus-Gesellschaft nehme ich in meiner Freizeit wahr.“ Deswegen habe man für „Freiland“ – neben dem Geschäftsführerposten von Trautvetter – eine weitere Vollzeitkraft angestellt. „Freiland“ erhält jährlich 125 000 Euro aus dem städtischen Haushalt.

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