Landeshauptstadt: Freileitung: Kein Baustopp für Marquardt

Marquardt/Golm - Der Energieversorger EonEdis hat angekündigt, vorerst alle Pläne zum Bau neuer 100-KV-Stromtrassen im Land Brandenburg zu stoppen. Wie Unternehmenssprecher Horst Jordan mitteilte, solle zunächst mit den zuständigen Genehmigungsbehörden geklärt werden, ob die Trassen als Freileitung errichtet werden oder unter der Erde verlaufen. Ursache sind die anhaltenden landesweiten Proteste gegen neue Freileitungen in den betroffenen Kommunen. Jordan betonte auf PNN-Anfrage jedoch zugleich, dass dies nicht für die Situation im Potsdamer Ortsteil Marquardt gelte. EonEdis plant dort, anstelle der alten Freileitung eine neue Hochspannungsleitung zu bauen, wogegen es ebenfalls seit Monaten heftige Proteste gibt. Stadtverwaltung, Ortsbeirat und eine Bürgerinitiative fordern die Verlegung der Leitung bis an die Bahnstrecke am Ortsrand. Das lehnt EonEdis aus Kostengründen ab – das entsprechende Planfeststellungsverfahren läuft bereits seit mehreren Wochen. Jordan erklärte, dass es sich bei der neuen Leitung „auch nach der Gesetzeslage“ nicht um eine Neubaumaßnahme handele, es werde lediglich die seit 76 Jahren vorhandene Leitung ersetzt – durch eine Hochspannungsleitung, die an den Rand der alten Trasse gerückt werde. Auch in Golm, wo es ebenfalls Proteste gegen die Rekonstruktion der Freileitung gibt, werde EonEdis an seinen Plänen festhalten, so Jordan. Klaus Freytag, Präsident des zuständigen Bergbauamtes, stützt die Auffassung des Energieversorgers: Eine Suche nach Alternativtrassen sei in beiden Fällen nicht vorgesehen, da es sich um eine Rekonstruktion der alten Trasse handele. M. Erbach

M. Erbach