Landeshauptstadt: Freimaurer ehren Friedrich den Großen
Kranzniederlegung am Grab und Festakt im Logenhaus zum 300. Geburtstag des „Teutonia“-Gründers
Stand:
Deutschlands Freimaurer gedenken des 300. Geburtstages Friedrichs des Großen am 24. Januar 2012. Die Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ – eine von drei Großlogen in Deutschland und 1740 von Friedrich II. in Potsdam gegründet – legt daher am 24. Januar am Grab des Preußenkönigs am Schloss Sanssouci Kränze nieder. Zudem lädt sie ins Logenhaus in der Kurfürstenstraße zu einem Festempfang ein. Insbesondere für die gastgebende Potsdamer Freimaurer-Loge „Teutonia zur Weisheit“ ist der Ehrentag des Philosophenkönigs ein ganz besonderer Tag, wie Kurt Hecht, Meister vom Stuhl dieser Loge, den PNN sagte. Während des Empfangs werde im Logenhaus auch eine Ausstellung über die Freimaurerei eröffnet, die bis zum 17. August zu sehen sein wird, dem Todestag Friedrich des Großen.
Obwohl die Freimaurer für den Adel nicht viel übrig hatten, habe Friedrich II. für sie eine große Rolle gespielt, erklärte Thomas Engel, National-Großmeister der Großloge "Zu den drei Weltkugeln", der zusammen mit Kurt Hecht und Hans-Günter Fischer, Mitglied des Bundesdirektoriums der Loge "Zu den drei Weltkugeln", über die Freimaurer-Aktivitäten zum Friedrich-Geburtstag informierte. Während die Herrscher des Hauses Habsburg die Freimaurerei zeitweilig verboten, habe Friedrich die zur damaligen Zeit in deutschen Landen neue Bewegung zugelassen. Engel: „Wir fühlen uns verpflichtet, seiner zu gedenken.“ Der spätere Preußenkönig war bereits 1738 als Kronprinz bei einem Aufenthalt mit seinem Vater, dem Soldatenkönig, in Braunschweig der Freimaurerei beigetreten. Bereits in seiner Rheinsberger Zeit vor der Inthronisierung führte Friedrich eine Hofloge. Die erste Freimaurer-Loge war 1717 in England gegründet worden. Die fünf Grundideale der Freimaurerei sind Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität. Durch ständige Arbeit an sich selbst wollen Freimaurer zu besseren Menschen werden. Zurzeit gibt es etwa 15 000 Freimaurer in Deutschland, die Großloge „Zu den drei Weltkugeln“ hat Engel zufolge etwa 800 Mitglieder. Die Freimaurerei sei „keine Ersatzkirche“, beteuert Engel, obwohl die katholische Kirche bisweilen Probleme mit der Freimaurerei habe. Dessen ungeachtet gebe es auch Katholiken unter den Logenmitgliedern, die dann aber aber kein Amt in der katholischen Kirche ausüben dürfen. Gleichsam könnten auch „Gottlose“, wie Engel sagt, Freimaurer werden. Er selbst sei zunächst areligiös gewesen, komme aber mit der Freimaurer-Arbeit „der Religion wieder näher“. Dazu Freimaurer-Bruder Fischer: „Wir glauben an einen allmächtigen Baumeister aller Welten.“ Guido Berg
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: