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Von Michael Meyer: Freudensprung ins Havelwasser

12. Potsdamer Wasserspiele boten Spannung/Olympia-Teilnehmer trugen sich ins Goldene Buch ein

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Alles drehte sich gestern hinter dem Potsdamer art''otel um den Kanurennsport – fast alles. Denn Höhepunkt der 12. Wasserspiele des KC Potsdam im OSC war der Schlusspunkt – der erste öffentliche Auftritt der Potsdamer Olympia-Teilnehmer nach ihrer Rückkehr aus Peking. In einem großen Zwanziger-Canadier kamen sie über die Havel gepaddelt, ehe sie, begleitet vom Applaus der rund 6000 Zuschauer des Tages, unter einem Paddel- Spalier auf die Bühne eilten. Dort trugen sich die Medaillengewinner Katrin Wagner-Augustin, Fanny Fischer – an ihrem 22. Geburtstag –, Christiane Huth, Tim Wieskötter, Ronald Rauhe, Kathrin Boron, Anja Mittag, Babett Peter, Lutz Altepost und Torsten Eckbrett ins Goldene Buch der Stadt ein.

In den Stunden davor hatten 1300 Kinder, Jugendliche und Erwachsene traditionell in diversen Kanu-Rennen auf der Havel ihre Kräfte gemessen. Patrick Bouvrey sprang dabei im Ziel begeistert aus dem Canadier ins Havelwasser. Gerade hatte er mit Frankreich den 6. International Canoe Embassy Cup vor Venezuela und einem Embassy-Auswahlteam gewonnen. „Endlich“, jubelte der Mitarbeiter der Kulturabteilung der französischen Botschaft. „Im vergangenen Jahr sind wir noch hauchdünn an China gescheitert. Um so größer ist jetzt unsere Freude.“ Auch die Wasserfreunde Pirschheide paddelten im Rennen der Sportvereine zu ihrem ersten Sieg vor den Bobfahrern des OSC Potsdam und dem ASK Potsdam; ASK steht hier für Aktion Sommer-Körper. „Im dritten Anlauf hat es endlich geklappt“, erzählte Rainer Müller, der im WSF Pirschheide Jugendwart und Nachwuchs- Übungsleiter ist. „Am Ende haben wir noch mal was draufgepackt.“ Das Rennen der Bundesliga-Mannschaften gewannen erneut die Judoka des UJKC Potsdam. „Es war aber schwieriger als im vergangenen Jahr“, gestand Mario Schendel. Eine Kombination aus Wasserballern und Triathleten des OSC Potsdam war den Mattenkämpfern dicht auf den Fersen und wurde Zweiter vor den Ringern des RC Germania, den Handballern des 1. VfL und den Kickerinnen Turbine Potsdams. Fußball- Regionalligist SV Babelsberg 03 hatte kurzfristig abgesagt.

Das Rennen der Betriebe sah zum dritten Mal in Folge die Firma „Alensys“ (Alternative Energien) als Sieger, auch die Förderfrauen des KC Potsdam fuhren im Frauenrennen ihren dritten Erfolg ein. Zum zweitenmal Erste waren die Schornsteinfeger um Schlagmann Guido Kuchar, der einräumte: „Schornsteine zu fegen ist etwas anderes als 200 Meter zu paddeln.“ Rein optisch stahl den Männern mit ihren schwarzen Zylindern in diesem Jahr allerdings die bunt kostümierte Truppe des Filmparks Babelsberg die Show. „Es war unterwegs dramatisch – aber gut“, meinte der trotz des vierten Platzes gutgelaunte und ebenfalls stark geschminkte Filmpark-Chef Friedhelm Schatz.

Das Rennen der Parteien entschied erneut die Industrie- und Handelskammer Potsdam mit Kanu-Legende Birgit Fischer hinter Schlagmann Victor Stimmig. Die 1000 Euro Prämie, die die IHK für ihren Sieg vor den Linken und der SPD erhielt, reichte Stimmig an den Kanu-Club als Spende weiter, ehe Potsdams Olympia-Starter für den emotionalen Schluss- und Höhepunkt sorgten.

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