Landeshauptstadt: Friedrich Wilhelm IV. und das Rheinland
Der Potsdam-Club in Bonn und der Bonn-Club in Potsdam laden zur gegenseitigen Begegnung ein
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Mit Bauten wie der Friedenskirche, dem Schloss Charlottenhof oder dem Belvedere auf dem Pfingstberg hat er das Stadtbild Potsdams geprägt und ist als Romantiker auf dem Thron in die Geschichte eingegangen. Dass Friedrich Wilhelm IV. auch seine Spuren im Rheinland hinterlassen hat, ist hier allerdings weniger bekannt. Das möchten der Bonn-Club in Potsdam sowie der Potsdam-Club in Bonn, die eine lange Städtepartnerschaft verbindet, nun ändern: Der Bonn-Club lädt die Potsdamer anlässlich des Jahrestages des Wiener Kongresses und somit „200 Jahre Preußen am Rhein“ im Oktober auf eine Entdeckungsreise in die gemeinsame Geschichte ein.
„Wir haben dieses Jahr quasi ein doppeltes Motto“, so Walter Christian, Vorsitzender des Potsdam-Clubs in Bonn. „Einmal 200 Jahre Übertragung der Rheinprovinz an Preußen und natürlich 25 Jahre deutsche Einheit.“ Mit Letzterem verbindet auch die Städtepartnerschaft Potsdam-Bonn ein besonderes Ereignis: nämlich ihre Gründung. Die war zwar offiziell schon im Jahr 1988, also kurz vor der Wende, kam aber erst so richtig danach in Schwung, wie Christian sagte.
Auch die beiden Clubs haben sich 1990 gegründet. Seit damals ist es Brauch, dass zum Tag der Deutschen Einheit auf Einladung der beiden Partner-Clubs Bürgerbegegnungen abwechselnd in Bonn und Potsdam stattfinden. Dieses Jahr laden die Bonner zu sich ein. Drei Tage lang, vom 1. bis 3. Oktober, gibt es dabei ein Programm mit vielen Vorträgen rund um die Geschichte sowie einigen Besichtigungen.
Mitkommen kann jeder, der Lust und Zeit hat, die Anzahl ist allerdings auf 50 Personen begrenzt. Das Programm ist dabei kostenlos, für die Fahrt, Kost sowie Logie fallen Kosten an, wie Christian sagte. „Ein Höhepunkt ist sicherlich der Schabowski-Notizzettel, der im Haus der Geschichte der BRD zu sehen ist“, so der Potsdam-Club-Vorsitzende. „Aber auch die Münsterkirche ist einen Besuch wert.“ Die habe zwar direkt nichts mit den Preußen zu tun, allerdings hätte Friedrich Wilhelm IV. sich unter anderem von ihr zu seinem Entwurf für die Alte Neuendorfer Kirche in Potsdam inspirieren lassen.
Eine wechselseitige Kirchengeschichte also, denn es war auch Friedrich Wilhelm IV., der den Bauabschluss des Kölner Doms ermöglichte, wofür die Dommeister wiederum einen architektonisch angeglichenen Brunnen spendeten, der bis heute vor dem Schloss Babelsberg steht. „Das hat nun nicht direkt etwas mit Bonn zu tun“, so Potsdam-Club-Vorsitzender Christian. „Aber es geht in diesem Jahr ja eher großzügig um das gesamte Rheinland.“ So bietet die diesjährige Reise auch einen Abstecher in den Schlosspark Brühl, der ab 1842 von Peter Joseph Lenné persönlich als englischer Landschaftsgarten gestaltet wurde. Außerdem bezog er die Eisenbahnstrecke der 1844 eröffneten Linie Köln-Bonn in die Gartengestaltung mit ein und führte sie über eine reich verzierte Brücke durch den Bereich der Inselweiher – im Auftrag von Friedrich Wilhelm IV. Sarah Kugler
Programm unter www.potsdam-club.com. Anmeldung bis Anfang August bei Wigor Webers, Tel.: (0331) 29 60 74 oder Mail: wigorwebers@gmx.de
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