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Landeshauptstadt: Frisches Risikokapital für Expansion

Babelsberg - Mit dem „Aufziehen“ oder „Ausbrüten“ scheint es geklappt zu haben im Potsdamer Gründer-Brutkasten von Hasso Plattner. Vor einem Jahr hat der Gründer des Softwarekonzerns SAP über die mehrheitlich von ihm gespeiste Hasso Plattner Ventures (HPV) Risikokapital in die Softwareschmiede Inchron gesteckt.

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Babelsberg - Mit dem „Aufziehen“ oder „Ausbrüten“ scheint es geklappt zu haben im Potsdamer Gründer-Brutkasten von Hasso Plattner. Vor einem Jahr hat der Gründer des Softwarekonzerns SAP über die mehrheitlich von ihm gespeiste Hasso Plattner Ventures (HPV) Risikokapital in die Softwareschmiede Inchron gesteckt. 20 Arbeitsplätze hat Inchron seitdem in Potsdam – einem von drei Firmenstandorten – geschaffen. Gestern kamen neue Investoren hinzu: die Investitionsbank Brandenburg (ILB) und die bundeseigene Kfw-Bankengruppe beteiligten sich über ihre gemeinsame Tochter für Beteiligungsfonds, die BC Brandenburg Capital, an der Inchron, die in Potsdam im HPV-Gebäude, dem „Plattner-Inkubator“, in der alten Reichsbahnvilla in der August-Bebel-Straße sitzt. Auch Plattners HPV erhöhte gestern seine Beteiligung. Über die Höhe der Finanzspritze herrscht Stillschweigen – Geschäftsgeheimnis.

Mit dem frischen Kapital sollen die nationale und internationale Marktausweitung und die Entwicklung neuer Produkte vorangetrieben werden, sagte Ralf Münzenberger, Mitbegründer und Technischer Geschäftsführer der Inchron. Die Firma entwickelt spezielle Software – Echtzeitsimulatoren – für die Entwicklung wichtiger Steuerungselektronik. So können mit der Inchron-Software die Entwickler etwa von Airbagsteuerungs- oder Bremsassistenzsystemen bei jedem Entwicklungsschritt sofort erkennen, welche Auswirkungen jede ihrer Ideen später auf das Produkt haben würde, welche funktionieren oder in eine Sackgasse führen könnten. Simuliert werden kann auch, welchen Effekt welcher Entwicklungsansatz beim Zusammenspiel des einen Systems mit anderen etwa in der Steuerelektronik eines Autos hat. Zu den Inchron Kunden gehören Volkswagen und der Automobilzulieferer VDO. Da der Markt für die komplizierten Steuerungsprogramme für die Automobilelektronik weltweit rasant wachse, sehe man eben auch einen rasant wachsenden Markt für die Inchron-Produkte, so Rouven Westphal, Investment Manager bei HPV.

Inchron gilt als gelungenes Beispiel für die Vergabe von Risikokapital an Hightech-Firmen durch die vor zwei Jahren gegründete HPV. Neun Firmen mit 250 Mitarbeitern bekamen bisher Risikokapital von HPV; sieben aus dem Raum Potsdam/Berlin. Insgesamt hätten sich fast 1000 Firmen und Gründer um Wagniskapital aus Potsdam beworben.

Insgesamt hat HPV 50 Millionen Euro Kapital. Den Großteil steuerte Hasso Plattner privat bei, mit je fünf Millionen sind die ILB und die Risikokapitalfirma CMEA Ventures aus Kalifornien an HPV beteiligt.pet

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