
© Jan Kuppert
Sport: Frühes bitteres Aus
Turbine Potsdam verpasste durch ein 3:4 gegen Arsenal London das Champions-League-Viertelfinale
Stand:
Bitteres Aus für Turbine Potsdam: Der Deutsche Frauenfußball-Meister musste am Mittwochabend durch ein 3:4 (0:2) daheim gegen Englands Titelträger Arsenal LFC erstmals schon im Achtelfinale der UEFA Women's Champions League die Segel streichen. Die Londonerinnen hatten auch das Hinspiel zu Hause mit 2:1 gewonnen. Unter Flutlicht trafen gestern Antonia Göransson (49., 60.) und Keelin Winters (55.) für Potsdam sowie Kelly Smith (27., 34., 57.) und Ellen White (81.) für London. „Wir sind heute gegen eine Klasse-Mannschaft Europas ausgeschieden. Das muss man akzeptieren“, sagte Turbine-Coach Bernd Schröder nach dem Abpfiff. „Eine so gute Truppe hatten wir in dieser frühen Phase bisher noch nicht als Gegner. Arsenal hat alle unsere Fehler gnadenlos aufgedeckt.“
Die Gäste begannen vor 3260 Zuschauern wie die Feuerwehr und dachten gar nicht daran, ihren knappen Vorsprung aus dem Hinspiel nur zu verwalten. Im Gegenteil: Sie spielten nach den Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“, übernahmen sofort die Initiative auf dem Platz und ließen Turbine gar nicht in die Partie kommen. Vor allem Stürmerin Kelly Smith, die schon im Hinspiel Londons 1:0 erzielt hatte, machte das Treiben verrückt und traf nach mehreren guten Chancen nicht rein zufällig zur Vorentscheidung. Zunächst stand sie am linken Pfosten goldrichtig, als Gemma Davidson den Ball von Keelin Winters erobert hatte, an die linke Strafraumgrenze gewuselt war und den Ball scharf vors Tor gab. Und auch Arsenals zweiter Treffer fiel ähnlich. Alex Scott passte ebenfalls von rechts vor Potsdams Kasten, wo sich Smith bedankte.
Turbine dagegen wirkte vor der Pause wie gelähmt, wusste dem schnellen englischen Spiel nichts entgegenzusetzen. Der erste Torschuss der Potsdamerinnen – bei denen die beiden Stürmerinnen Genoveva Anonma (Afrika-Cup) und Natasa Andonovas (verletzt) schmerzlich vermisst wurden – war ein 18-Meter-Knaller Sara Doorsouns, den LFC-Torfrau Emma Byrne aber sicher fing (15.). Ansonsten war ein Schuss Antonia Göranssons auf die Lattenoberkante (30.) Potsdams einzige nennenswerte Szene aus Halbzeit eins.
Nach der Pause kehrte noch einmal Hoffnung auf den Rängen des Karl-Liebknecht-Stadions ein, als Göransson nach Zuspiel Lisa Evans von rechts aus Nahdistanz zum 1:2 einköpfte (49.) und Turbine nun selbst die Initiative auf dem Rasen an sich riss. Keelin Winters traf nach einem Eckball von rechts zum 2:2, und nun hatte das Spiel Tempo und Pfeffer. Erneut Smith schoss Arsenal wieder in Führung, postwendend fiel das 3:3 durch Göransson. Turbine hätte nun noch zwei Tore zum Weiterkommen gebraucht, und Arsenals Abwehr wankte immer wieder. Doch Yuki Ogimi und Patricia Hanebeck scheiterten an Schlussfrau Byrne (61.), ebenso Göransson (80.), außerdem verfehlte Hanebeck knapp den Kasten (78.). Auf der Gegenseite band nach einem Pfostenschuss Kim Littles (71.) die eingewechselte Ellen White, die im Hinspiel das 2:0 markiert hatte, dann den Sack mit dem 3:4 aus Nahdistanz zu. „Vier Gegentore waren bitter, , aber Arsenal hat gute Stürmerinnen“, meinte Torfrau Alyssa Naeher nach der Partie. Und: „In der ersten Halbzeit war bei uns wohl ein bisschen Angst dabei.“ Was auch Patricia Hanebeck so sah: „In der ersten Halbzeit hatten wir Schiss.“
Die Viertel- und Halbfinals werden am 20. November ausgelost. Die Viertelfinal- Partien finden am 20./21. und 27./28. März des kommenden Jahres statt, die Halbfinals stehen am 13./14. und 20./21. April auf dem Programm.
Turbine: Naeher; Jaques, Draws, Kemme (38. Cramer); Doorsoun, Winters, Hanebeck, Singer; Evans, Ogimi, Göransson.
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