Homepage: Frust über die Arbeit: AStA-Referentin tritt zurück
Katharina Beier wirft Studentenvertretung Konzeptlosigkeit und mangelnde Kommunikationsbereitschaft vor
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Heftiger Krach in der Potsdamer Studentenvertretung: Katharina Beier, Ko-Referentin für Hochschulpolitik beim AStA, ist von ihrem Amt zurück getreten. In einer schriftlichen Erklärung vom Montag begründete sie den Schritt mit der immer „unerträglicherer“ werdenden Arbeit innerhalb des studentischen Gremiums. Dem AStA fehle es an einem „gemeinsamen politischen Ziel“. Es würden keine Prioritäten gesetzt, kontinuierliche Arbeit sei nicht möglich. „Es ist die absurde Situation eingetreten, dass gerade hochschulpolitische und andere drängende Themen immer wieder verschoben werden und unbesprochen bleiben“, beschreibt Beier die von ihr wahrgenommene Konzeptlosigkeit.
Ihr Bild, dass sie vom AStA zeichnet, zeigt tiefe Zerstrittenheit. So beklagt Beier „Alibi-Abstimmungen“ über öffentliche Stellungnahmen, die so längst als AStA-Meinung an die Presse herausgegeben worden seien. Gleichzeitig würde der Respekt vor Argumenten von einzelnen Referenten schwinden und bei Abstimmungen unberücksichtigt bleiben. Ebenso sieht Beier eine Kluft zwischen Studierenden, Referenten und AStA. Die Schuld sieht sie bei allen Beteiligten. „Es fehlte an Informationsaustausch, Kommunikationsbereitschaft und häufig der Fähigkeit, sachliche Kritik und Denkanstöße nicht als persönlichen Angriff zu werten und damit zu disqualifizieren.“
Wegen dieser Gründe sehe sie sich „nicht mehr in der Lage, den Frust beiseite zu schieben.“ Gleichzeitig appellierte Beier in dem Schreiben, sich mehr in die Arbeit ihrer Vertreter einzumischen.
Im AStA selbst kann man die heftige Kritik nicht nachvollziehen. „Das ist ihre subjektive Wahrnehmung“, sagte die Vorsitzende des Gremiums, Katharina Ermler, gestern den PNN. Der AStA hätte sehr wohl Schwerpunkte gesetzt, Hochschulpolitik sei das „zentrale Thema“. Sie führt den Rücktritt auf unterschiedliche Auffassungen über die Arbeitsweise im Hochschulpolitik-Referat zurück, dass Beier zusammen mit Matthias Wernicke betreute. Jedoch bedauerte AStA-Chefin Ermler den Rücktritt, Beier hätte „gute Arbeit“ geleistet. Nun werde ein neuer Ko-Referent für das breite Thema Hochschulpolitik gesucht. Henri Kramer
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