Sport: Führungswechsel
Waldstadt bezwang USV Potsdam mit 3:2
Stand:
Die WSG Waldstadt hat am Samstag die Tabellenspitze der Volleyball-Regionalliga erobert. In einem packenden Derby besiegte sie den USV Potsdam mit 3:2 (25:22, 2518, 25:27, 14:25, 15:9). „Heute hat die Jugend gewonnen“, freute sich WSG-Trainer Christoph Jahn. Und das war nicht sein einziger Grund zur Freude. Am Freitag gab der Verein „grünes Licht“ für einen Aufstieg in die 2. Bundesliga – sofern sich der Etat von rund 80 000 Euro stemmen lässt. Da war der USV mit seinen routinierten Akteuren schon eine gute Hausnummer, um den sportlichen Entwicklungsstand der Waldstädter zu testen. „Wir sind reifer geworden, das hat sich im fünften Satz gezeigt“, sagte Jahn. Dass die WSG über fünf Sätze gehen müsste, damit hatten während des dritten Satzes wohl nur noch wenige der rund 300 Zuschauer gerechnet. Nach einem umkämpften ersten Satz, der mit einer umstrittenen Entscheidung zugunsten der WSG endete, ging der zweite Durchgang mit einem kuriosen Ball klar an die Gastgeber. Vom USV-Block sprang der Ball an die Schulter von Jakob Violet und von dort ins USV-Feld zurück.
Der USV, der mit einem Sechser plus Libero fast durchspielte und bei dem sich Erik Heidemann nur einmal kurz einwechselte, verschlug zu viele Angaben und erlaubte sich auch sonst zu viele Eigenfehler. Zunehmend wurde auch Christian Grapentin besser geblockt, so dass viel Verantwortung auf den Angriffsschlägen von Andy Scheuerpflug lag. „Wir haben nicht unseren besten Volleyball gespielt“, so Heidemann nach der Partie.
Dennoch brachte eine bemerkenswerte Energieleistung die Gäste zurück ins Spiel. Sie wehrten beim Stand von 22:24 im dritten Satz zwei Matchbälle ab, Scheuerpflug platzierte drei Sprungaufgaben ins Feld, bevor beim Stand von 25:25 auch Attila Dahmann zwei Angaben durchbrachte. Der Satzgewinn euphorisierte die Gäste, denen nun fast alles gelang. Und auch die Fans waren nun endgültig vom Spiel gepackt und feuerten die Mannschaften an. Der USV gab ab einem 3:2-Vorsprung die Führung im vierten Satz trotz vieler packender Ballwechsel nicht mehr ab. Sieben Aufgaben in Folge brachte Lars Hurtig zum 25:14 durch.
Der Tiebreak war lange ausgeglichen, beim Stand von 7:7 sammelten die Gastgeber aber fünf Punkte und damit einen schwer einholbaren Vorsprung ein. Immer wieder setzten Violet und Torsten Baus ihre Angriffe in Zähler um. Den umjubelten Schlusspunkt setzte Christoph Säger, dessen Angriffsschlag an die Hallendecke geblockt wurde.
„Ein Derby auf Augenhöhe“, hatte Heidemann gesehen, „ein Spitzenspiel vor einer tollen Kulisse“. Für den USV sei ein möglicher Aufstieg wegen der personellen Situation kein Thema, sagte er weiter. Als Meister will er dennoch die Saison beenden. Für Jahn geht es jetzt darum, neben der sportlichen Entwicklung auch Verbesserungen im Umfeld anzustreben. Ein erster Schritt ist getan: Mit Juri Mühlstein stand ihm am Samstag ein Co-Trainer zur Verfügung. Ingmar Höfgen
WSG: F. Jahn, Pollak, Violet, Kröpelin, Baus, C. Jahn, Schäperkötter, Mach, Säger, Richart, Elsner.
USV: Scheuerpflug, Jurisch, Hurtig, Grapentin, Dahlmann, Karohs, Heidemann, Kuss.
Ingmar Höfgen
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