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Wechsel an der Medienboard-Spitze: Sarah Duve-Schmid löst Kirsten Niehuus ab

Mehr als 20 Jahre führte Kirsten Niehuus die in Babelsberg ansässige Filmförderung Medienboard und machte Berlin-Brandenburg zum Filmstandort Nummer eins in Deutschland. Mitte 2025 übergibt sie die Geschäfte an ihre Nachfolgerin.

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Eine Institution in der Filmwelt kündigt ihren Rückzug an: Mehr als 20 Jahre führte Kirsten Niehuus die in Babelsberg ansässige Filmförderung Medienboard und machte Berlin-Brandenburg zum Filmstandort Nummer eins in Deutschland. Im kommenden Jahr übernimmt die bisherige Leiterin der Förderabteilung bei der Filmförderanstalt FFA, Sarah Duve-Schmid, und wird Sprecherin des Medienboards Berlin-Brandenburg.

Niehuus habe die Metropolregion Berlin-Brandenburg in zwei Jahrzehnten zum Zentrum des deutschen Films gemacht, wie Florian Graf als Chef der Senatskanzlei Berlin und Aufsichtsratsvorsitzender des Medienboards erklärte. Sarah Duve-Schmid solle nun darauf aufbauend die Weiterentwicklung der Filmförderung und deren Förderstruktur voranbringen.

„Die Fußstapfen sind groß“

Der brandenburgische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Hendrik Fischer, sagte: „Eine Neubesetzung der Geschäftsführung nach der erfolgreichen Ära von Kirsten Niehuus war wahrlich keine leichte Aufgabe. Die Fußstapfen sind groß“, so Fischer. „Nun bin ich zuversichtlich, dass wir in Frau Duve-Schmid eine würdige Nachfolgerin finden konnten, die mit ihrer langjährigen Erfahrung aus der FFA ihre ganz eigene Prägung einbringen wird“, so Fischer weiter. Er hoffe auf das nötige Geschick der neuen Leitung, die vielfältigen Interessen in einer Zweiländereinrichtung zu koordinieren.

Niehuus arbeitete seit ihrem Jura-Studium in den 1980er-Jahren in unterschiedlichsten Filmförderfirmen und Verleihen. Sie gehört neben ihrer Tätigkeit beim Medienboard verschiedenen Gremien der Filmwirtschaft an, darunter dem Beirat Deutscher Filmförderfonds (DFFF), der Gesellschafterversammlung von German Films und dem Kuratorium der Berliner Filmhochschule dffb. Seit 2014 ist sie Honorarprofessorin an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, wo sie Filmfinanzierung, Filmförderung und Filmpolitik unterrichtet.

Filmpreise und Wirtschaftskraft

Als Filmförderchefin holte sie mit der finanziellen Unterstützung von Filmprojekten internationale Filmstars wie Quentin Tarantino, George Clooney, Roland Emmerich, Lana und Lilly Wachowski, Wes Anderson oder Steven Spielberg in die Region. Die geförderten Filme sammelten Oscars, Golden Globes, Cannes-Palmen und unzählige deutsche Filmpreise. Und die Filmförderung brachte Geld nach Berlin-Brandenburg. 2023 gingen 25 Millionen Euro in die Produktionsförderung von Filmen und Serien, die erbrachten mehr als 138 Millionen Euro an Investitionen in die Region, so die Vorjahresbilanz des Medienboards.

Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus mit George Clooney auf der Berlinale.

© PETRA STADLER

Während Niehuus Mitte 2025 den Staffelstab weitergibt, leitet der zweite Geschäftsführer beim Medienboard, Helge Jürgens, bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand Mitte 2028 seinen Bereich „Games und New Media“. Jürgens habe diesen Bereich in den vergangenen knapp 10 Jahren erfolgreich auf- und ausgebaut. Durch sein Engagement sei eine vielfältige und kreative Szene in der Region Berlin-Brandenburg entstanden, die künftig noch weiter gestärkt werden soll, heißt es in der Mitteilung der Einrichtung für die Film- und New-Media-Förderung der Hauptstadtregion. (mit sga)

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