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Modemesse Potsdam: Fulminantes Finale von "Potsdam Now"

Auf der Modemesse "Potsdam Now" zeigten internationale Designer und Potsdamer Modemacher ihre Kollektionen. Doch nicht nur der Veranstalter ist mit dem Event zufrieden.

Von Sarah Kugler

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Potsdam - Gläser klirren, Lobesworte flüstern durch den Raum und zwischendrin tönen laute „Bravos“ oder euphorische Jubelschreie. „Potsdam Now“, die kleine Schwester der Berliner Fashion Week, ist durchzogen von Applaus und guter Laune, was nicht zuletzt an der guten Organisation, aber natürlich auch am zahlreich erschienenen Publikum liegt. Insgesamt strömten nach ersten Schätzungen etwa 1600 Besucher aus Potsdam, Berlin und dem Umland in die Schinkelhalle, um sich Mode aus Israel, Finnland, Polen, aber auch aus Hamburg, Berlin und schließlich Potsdam anzusehen.

Am Dienstag faszinierte bereits die bunte Mischung aus israelischer Haute Couture und Prêt-à-porter-Mode. Die phantasievollen Märchenkostüme von Designerin Julia Starp, die am Mittwoch präsentiert wurden, riefen ebenfalls Begeisterungsstürme hervor, aber auch tragbare Modelle wie vom Label „Stefanel“ aus der Potsdamer Filiale von Franziska Hucke kamen gut an.

Potsdamer Designer zeigen ihr Können

Am Donnerstag fanden die Potsdamer Modetage schließlich ihr fulminantes Ende – unter anderem mit den Potsdamer Designern Christin Lau und Marco Marcu, deren Präsentationen kaum unterschiedlicher ausfallen könnten. Während Marcu üppige Stoffe mit knallroten floralen Mustern und glitzernden silbergoldenen Pailletten präsentierte, gab es von Lau elegante Businessmode mit klaren Linien. So bot „Potsdam Now“ seinen Besuchern an allen Tagen eine abwechslungsreiche Reise durch die aktuelle Modewelt, behielt dabei aber einen warmen persönlichen Anstrich, der bei Publikum und Designern gleichermaßen gut ankam.

„Hier ist man wirklich nahe an der Mode dran“, schwärmte Sängerin Vaile Fuchs, die schon mehrmals zur Berliner Fashion-Week geladen war. „Man kommt mit den Leuten ins Gespräch und ist nicht nur anwesend, um gesehen zu werden.“ Die Schinkelhalle als Location empfand sie mit ihrem „loftartigen Charme“ genau richtig für Potsdam. „Im Gegensatz zu den seltsamen Zelten, die man in Berlin teilweise geboten bekommt, ist das hier ganz wunderbar. Man hätte es nicht schöner in Szene setzen können.“

Auch Schauspieler Falk-Willy Wild ist begeistert. „Alles ist super organisiert, man muss sich nicht drängeln und die Stimmung ist einfach nur geil“, so der 44-Jährige, der ebenfalls schon jahrelange Fashion-Week-Erfahrung mitbrachte und sogar mal selbst als Model gelaufen ist. „Da wünscht man sich auf jeden Fall, dass sich das etabliert.“ Zu loben sei auch, dass jeder eine Karte kaufen könne und nicht nur geladene Gäste Zutritt hätten.

Finanzierung muss überdacht werden

Mit Preisen von 48 Euro für eine Tageskarte ist das natürlich kein billiges Vergnügen, schon gar nicht, wenn Essen, Getränke und eine Garderobengebühr von zwei Euro noch obendrauf kommen. Doch anfallende Kosten für Licht oder Musik müssen bezahlt werden, wie Veranstalter Karl-Rainer von der Ahé sagte. Auch die rund 100 Mitarbeiter im Service sollen entlohnt werden. Dafür scheinen die 17.000 Euro der Stadt und die nach PNN-Informationen etwa 10.000 Euro der AG Innenstadt nicht zu reichen. „Ohne einen wirtschaftlichen Effekt kann man das natürlich auch nicht machen“, gesteht von der Ahé. „Es sei denn, man lässt es als städtische Veranstaltung laufen, wie in der Kunstbranche oft üblich.“ Für die Zukunft soll das Finanzierungskonzept nochmal überdacht werden, wie er sagte.

Von der Ahé ist vollkommen zufrieden mit der ersten „Potsdam Now“. Das Ganze sei ein gelungenes Experiment gewesen und alle positiven Erwartungen hätten sich bestätigt. Vor allen Dingen hätte er sich gefreut, wie gut die Schauen vom Publikum angenommen wurden. Als ein Teil der Fashion Week ist die nächste Potsdamer Modewoche schon für Juli geplant. Die Schinkelhalle als Standort würde von der Ahé gerne behalten, noch stünde aber nichts fest. Viele werden sich die Weiterführung dort wünschen.

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