Landeshauptstadt: FÜNF FRAGEN zur Wahl (2)
„Sozial mit aller Kraft“ ist der PDS-Wahlkampfslogan, und das ist sehr ernst gemeint. Hartz IV muss weg, weil es keine Arbeitsplätze, aber mehr Armut schafft.
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„Sozial mit aller Kraft“ ist der PDS-Wahlkampfslogan, und das ist sehr ernst gemeint. Hartz IV muss weg, weil es keine Arbeitsplätze, aber mehr Armut schafft. Statt Großprojekte muss der Klein- und Mittelstand unterstützt werden. Der Verkehrsstau muss aufgelöst und der öffentliche Personenverkehr gestärkt werden. Die berlinfernen Regionen dürfen nicht abgekoppelt werden. Potsdam braucht einen soliden Hauptstadtvertrag, mit dem z. B. die Erhaltung der Stadt- und Landesbibliothek und anderer wichtiger Bildungs-, Kultur- und Sozialeinrichtungen gesichert werden kann. Und Potsdam braucht endlich ein mit Potsdam-Mittelmark gemeinsames integriertes Verkehrskonzept. Für Potsdams Mitte gilt: Altes erhalten und neues gestalten. Ich bin Stadt- und Regionalplanerin, und man kennt mich in Potsdam seit 1973. Seit 1994 bin ich Landtagsabgeordnete, seit 2002 Präsidentin der Landesverkehrswacht und viele wissen, dass ich meine Ziele hartnäckig und dabei immer im Gespräch mit den Bürgern verfolge. Ich wohne in der „Platte“, stehe oft an Infoständen und weiß, wie die Stimmung ist. Natürlich die Wende von 1989. Die Zeit der Infragestellung, der Nachdenklichkeit, des Überdenkens des eigenen Weges und dann des Aufbruchs, der Offenheit, des Suchens nach Neuem. Und heute sehe ich mit Bestürzung, was aus dem Aufbruch und seinen führenden Akteuren geworden ist. Ein abgehängter Osten – das darf es nicht gewesen sein! Arbeitslosigkeit und Kaufkraftverlust tun keiner Stadt gut, wachsende Klüfte zwischen Armen und Reichen auch nicht. Keine Luftschlösser, sondern ein gesundes Gleichgewicht zwischen den historischen Schlössern und Gärten hier und den Wohngebieten, Schulen, Hochschulen usw. da. Kulturhauptstadt gab viele Impulse. Phantasievolle Architektur in Potsdams Mitte! Wir Bündnisgrüne müssen endlich wieder im Landtag mitreden und mitgestalten können. Hier fehlt vor allem eine Opposition mit Biss, die Skandale und Affären wirklich aufdeckt, die Verantwortlichen benennt und sie auch finanziell zur Rechenschaft zieht: Gegen Filz und Korruption, für ein wahrhaft tolerantes und weltoffenes Brandenburg. Ich werde mich aktiv für eine Fusion der Länder Berlin und Brandenburg einsetzen. Der gemeinsame Landtag könnte eine sinnvolle Nutzung für das Stadtschloss bedeuten. Die Stadterneuerung in der Innenstadt darf keine Vertreibung der bisherigen Bewohner bedeuten. Nicht zuletzt: Der Zugang zur den Parks der Stiftung muss für die Potsdamer kostenfrei bleiben. Ich habe eine fünfzehnjährige Erfahrung als Volksvertreter aus dem Abgeordnetenhaus in Berlin, viele Jahre als Fraktionsvorsitzender. In Berlin war ich auch Bürgermeister und Justizsenator. Als Anwalt von Beruf habe ich mich immer für die Bewahrung der Bürgerrechte, für den gläsernen Staat, aber gegen den gläsernen Bürger eingesetzt. Als früheren Berliner natürlich sowohl der Bau der Mauer als auch deren Fall durch den Mut der Bürgerbewegung. Als Anwalt prägte mich der Sprung meines Mandanten Cemal Altun aus dem obersten Stock des Berliner Verwaltungsgerichtes aus Angst vor einer Auslieferung in den Folterstaat Türkei. Die Erfolge der Kulturhauptstadt wirken nach. Die schlimmsten Verschandelungen durch die Abrisswut der SED sind beseitigt. Potsdam ist eine ebenso fahrradfreundliche Stadt wie Münster, weitgehend verkehrsberuhigt. Insbesondere für Studentinnen und Studenten, aber auch für junge Familien ist Potsdam ein Magnet. Mit welchen politischen Zielen stellen Sie sich zur Landtagswahl? Mit welchen persönlichen Fähigkeiten wollen Sie den Wähler überzeugen? Welches Erlebnis hat Sie persönlich besonders geprägt? In den PNN antworten täglich zwei der insgesamt 18 Kandidaten, die in den drei Potsdamer Wahlkreisen 21, 22 und 19 antreten, auf fünf Fragen zur Landtagswahl. Wir haben mit dem Wahlkreis 21 (Potsdam I) begonnen, darauf folgen 22 (Potsdam II) und 19 (Potsdam III). Die Reihenfolge der Kandidaten richtet sich nach dem Abschneiden ihrer Partei bei der vergangenen Landtagswahl. Heute: Anita Tack (PDS) und Wolfgang Wieland (Grüne / Bündnis 90), Wahlkreis 21.
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