Landeshauptstadt: Fünf Jahre Rheumahaus
Martin Bohl-Bühler bietet weitere Facharzt-Stelle
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Innenstadt - Das Rheumahaus von Martin Bohl-Bühler in der Friedrich-Ebert- Straße 35 sollte es gar nicht geben. 2005 folgte seinem Antrag auf Zulassung als Facharzt für Rheumatologie eine 17-monatige Auseinandersetzung mit dem Zulassungsausschuss für Ärzte bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KV). Bohl-Bühler wurde zunächst nur eine Zulassung als Hausarzt zugestanden. Doch seine Argumente überzeugten im September 2006 letztlich doch, schließlich war die Landeshauptstadt in seinem Arbeitsfeld damals stark unterversorgt. Potsdamer Rheumapatienten bekamen damals schon mal den Hinweis, sie könnten sich an einen Facharzt in Hoyerswerda wenden. Das konnte kein haltbarer Zustand sein und daher kann der 51-jährige Bohl-Bühler am heutigen Sonnabend das fünfjährige Bestehen seines Rheumahauses feiern.
Bohl-Bühler kam vor fünf Jahren aus dem Gesundheitszentrum in Brandenburg (Havel). Er wohnte in Berlin-Kreuzberg, wollte nicht mehr 170 Kilometer am Tag zurücklegen, hatte aber Pläne. Er träumte von einem Rheumaforschungszentrum, wofür ihm die Landeshauptstadt mit damals 145 000 Einwohner genau das richtige Umfeld schien. Heute hat Potsdam 156 000 Einwohnern und von einer Überversorgung der Stadt mit Rheumatologen könne angesichts der Wartezeiten neuer Patienten allein in seiner Praxis nicht die Rede sein. Denn noch ist der letzte Schritt vom Rheumahaus zum Rheumazentrum nicht gegangen. Zwar hat Bohl-Bühler vier Facharztassistentinnen eingestellt. Doch was noch fehlt, ist ein weiterer Arzt. Die Stellenausschreibung ist veröffentlicht, erläutert der Arzt.
Die Niederlassung von Bohl-Bühler vor fünf Jahren hat die Qualität der Rheuma-Behandlung stark verbessert. Nach einem Treffen der niedergelassenen Rheumatologen im Potsdamer Rheumahaus gründete sich im letzten Jahr der Landesverband des BDRh, der rheumatologische Berufsverband im Land Brandenburg. Diesem gelang es, mit der AOK einen Strukturvertrag abzuschließen, der die technische Ausstattung als auch die Abrechnung von Leistungen seiner Assistentinnen sichert, erklärte Bohl-Bühler.
Mittlerweile stehen dem Rheumatologen in seiner Praxis alle technischen Mittel zur Verfügung, die auch ein Krankenhaus anbietet. Seinen Schritt in die Selbstständigkeit hat der Mediziner nicht bereut. Bohl-Bühler: „Wenn mir jemand eine Chefarztstelle anbieten würde, ich würde sie ablehnen.“ Guido Berg
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