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Homepage: Für das Klima neu aufgestellt

IASS-Institut hat seine Ziele bis 2021 vorgestellt

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Mit 20 neuen Projekten will das Potsdamer Institut für Nachhaltigkeitsforschung IASS (Institute for Advanced Sustainability Studies) den Weg zu einer klimafreundlichen und nachhaltigen Weltwirtschaft bereiten. Dabei werden bis 2021 die Energiewende, die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens und die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung im Fokus der Vorhaben stehen. Das kündigte Mark Lawrence, wissenschaftlicher Direktor des IASS, nun an. Das 2009 gegründete Institut hatte am Montagabend seine Pläne für die nächste Förderperiode von 2017 bis 2021 vorgestellt.

Die Verbindung von neuem Wissen, wie es in Potsdam generiert werde, und der unmittelbaren Beeinflussung von Denk- und Entscheidungsprozessen, wie sie das IASS anstrebe, sei einzigartig, sagte Lawrence vor der Presse. „Wir setzen die Forschungsergebnisse unmittelbar im Kontakt mit der Gesellschaft um“, erklärte der Wissenschaftler.

Am IASS soll das selbständige Denken und Arbeiten in Zukunft noch weiter in den Vordergrund gerückt werden“, erklärte die wissenschaftliche Direktorin Patrizia Nanz. Politische Prozesse und Diskussionen sollen angestoßen werden. In den Fokus der politischen und gesellschaftlichen Diskussion möchte das IASS Fragestellungen rücken, die bisher wenig beachtet werden, aber eine erhebliche soziale und wissenschaftliche Bedeutung haben: der Weg weg von der Kohle, also die Dekarbonisierung, die Verwaltung und Nutzung von Meeresböden, die keiner eindeutigen Regierungshoheit unterliegen, überhaupt die Nutzung der Böden der Erde.

Der große Schwerpunkt des IASS ist weiterhin die Beeinflussung der gesellschaftlichen Prozesse, die mit dem Klimawandel und der zunehmenden Erderwärmung zusammen hängen. Das IASS möchte hier Vorschläge und Ideen entwickeln, wie das Pariser Klimaabkommen tatsächlich umgesetzt werden kann und die Ziele nachhaltiger Entwicklung, wie sie die Vereinten Nationen formuliert haben, konkretisiert werden können. Hierzu wird ein intensiver Diskussionsprozess mit Politikern und gesellschaftlichen Gruppen angestrebt.

Am IASS arbeiten den Angaben zufolge derzeit rund 60 Wissenschaftler und etwa 30 Gastforscher aus rund 30 verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen, vom Atmosphärenexperten bis zum Theologen. Für die kommenden viereinhalb Jahre hat das Institut rund 40 Millionen Euro Fördergelder zur Verfügung. Im nächsten Jahr seien es etwa neun Millionen Euro, die sich aus der regulären Förderung von Bund und Land ergeben würden, hinzu kommen laut IASS rund 4,3 Millionen Euro an zusätzlich eingeworbenen an Drittmitteln.

„Wir haben ein sehr breites Spektrum, das von der Theologie bis zur theoretischen Physik reicht. Auch Naturwissenschaften sind bei uns vertreten“, erklärt Lawrence. Seit 2013 lehrt er Geoökologie an der Universität Potsdam. Dementsprechend gilt sein besonderes Interesse den Möglichkeiten der Beeinflussung der Atmosphäre beispielsweise durch das Geoengineering. „Wir haben die Diskussion darüber maßgeblich angestoßen und beeinflusst“, sagt Lawrence. Die Beeinflussung von Atmosphäre und Klima durch aktive Gestaltungsmaßnahmen werde vielfach als Pfusch an Gottes Handwerk betrachtet. Allerdings stecke die Forschung zum Geoengineering noch in den Kinderschuhen. Möglicherweise würden sich erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts daraus konkrete Handlungsmöglichkeiten ergeben würden. „Ich persönlich möchte allerdings lieber auf eine Welt hinarbeiten, in der das nicht notwendig wird“, sagte IASS-Direktor Mark Lawrence. Richard Rabensaat

Richard Rabensaat

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