Von Michael Meyer: Für die WM gerüstet
Deutschlands U20-Fußballerinnen gewannen gestern in Babelsberg gegen Norwegens U20 mit 3:0
Stand:
„Ich denke, wir sind für die WM gerüstet,“ sagte Carolin Schiewe gestern Abend und atmete zufrieden durch. Mit 3:0 (1:0) gewannen die deutschen U20-Fußballerinnen im Babelsberger Karl-Liebknecht- Stadion ein Länderspiel gegen Norwegens U20, und die Abwehrspielerin des FFC Turbine Potsdam führte die DFB-Elf dabei als Mannschaftskapitän durch die Partie. Sie organisierte hinten umsichtig die deutsche Abwehr, während vorn Nicole Banecki vom FC Bayern München (40.), Lisa Schwab vom 1. FC Saarbrücken (78.) und die Münchnerin Julia Simic (84.) für die Gastgeber trafen. Norwegen – wie Deutschland für die U20-Weltmeisterschafts-Endrunde qualifiziert – präsentierte sich vor 1182 Zuschauern insgesamt als zu harmlos. „Am Ende entschied auch die Fitness unserer Mannschaft“, erklärte Turbine-Trainer Bernd Schröder als aufmerksamer Betrachter.
Das 1:0 hatte die Potsdamerin Bianca Schmidt mit einem feinen Zuspiel auf Banecki mustergültig vorbereitet. Sie gehörte bis zu ihrer Auswechslung zu den Aktivposten der deutschen Mannschaft, in der nach der Pause kräftig durchgewechselt wurde. Insgesamt 19 deutsche Spielerinnen wurden dadurch eingesetzt; auch Monique Kerschowski, Josephine Schlanke und Pia Marxkord vom FFC Turbine kamen zu ihren nächsten Länderspielen. Nur Potsdams Torfrau Desiree Schumann musste von außen zuschauen. Die Frankfurterin Alisa Vetterlein, die erst am Vormittag vom UEFA-Cup aus Norwegen eingeflogen war, stand 90 Minuten, machte aber nicht immer den sichersten Eindruck.
„Dass wir so klar gewinnen, hätte ich nicht gedacht, denn Norwegen ist ein ernst zu nehmender Gegner“, meinte nach dem Abpfiff Pia Marxkord, die an ihrem 20. Geburtstag ihr insgesamt drittes Spiel für die U20-Auswahl bestritt. Sie hofft nun ebenso wie die anderen 27 vornominierten Spielerinnen, von DFB-Trainerin Maren Meinert am Ende des bis morgen dauernden Auswahl-Lehrgangs in Potsdam in den 21-köpfigen Kader für die U20-WM-Endrunde vom 19. November bis 7. Dezember in Chile berufen zu werden, wo zunächst der Kongo, Japan und Kanada die Gruppengegner der Deutschen sein werden. „Ich weiß noch nicht, ob ich mitfahren werde, und lass mich einfach überraschen“, meinte Marxkord.
Maren Meinert zeigte sich angetan von der Vorstellung ihres Teams am Babelsberger Park. „Das Spiel hat mir gefallen. Wir waren 90 Minuten die klar bessere Mannschaft. Vor allem gefiel mir die Ruhe, die wir heute am Ball zeigten“, erklärte sie. „Heute hat man auch gesehen, warum es mir so schwerfällt, die 21 Spielerinnen für Chile auszuwählen. Trotz der vielen Auswechslungen gab es keinen Bruch in der Mannschaft, alle haben mit einer hervorragenden Einstellung gespielt. Nun können wir mit einem Lächeln im Gesicht an den noch aufgetretenen Fehlern arbeiten.“
Am 6. November folgt in Marburg gegen Schwedens U23 die WM-Generalprobe, am 14. November fliegt die DFB-Elf nach Chile. Wie viele Potsdamerinnen dann dabei sein werden, soll am kommenden Montag verkündet werden.
Deutschland: Vetterlein; Mirlach (46. M. Kerschowski), Schiewe, Henning, Faißt (65. Schlanke); Schmidt (75. Ewers), S. Banecki (65. Marxkord), Kulig (75. Bock); N. Banecki (46. Simic), Goddard (46. Pollmann), Baunach (46. Schwab).
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