
© Andreas Klaer
Von Tobias Koch: Für die Zukunft
IT-Nachwuchs aus ganz Brandenburg kommt zum Schülerkolleg nach Potsdam
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Begabtenförderung in Brandenburg hautnah. Durch die riesige Glaswand des Hörsaals des Hasso-Plattner-Instituts konnten gestern 58 Informatik- und Mathematikbegeisterte Schüler aus dem ganzen Land beobachtet werden. Sie warteten auf den Startschuss zum diesjährigen Schülerkolleg des Hasso-Plattner-Instituts.
Durch das Kolleg erhalten Schüler die Chance über ein ganzes Schuljahr hinweg alle zwei Wochen Arbeitsgemeinschaften mit verschiedenen Themenschwerpunkten zu besuchen. Rund um die modernen Informationstechnologien, der Förderung von Grundlagen aus Mathematik und Informatik, gibt es ein großes Angebot für die Informatiker der Zukunft. Sowohl für die Sekundarstufe I als auch II gibt es Spannendes kennenzulernen. Insgesamt drei Gruppen beschäftigen sich mal mit Spieleentwicklung, mit Modellierung virtueller 3D-Welten oder mit digitaler Hardware.
Die 15-jährige Ronja Paschke wird sich auch an der graphischen Programmierung von Robotern ausprobieren. Was das genau bedeutet, erklärt einer der Organisatoren des Projekts, Ralf Wollowski. „Der Roboter soll Hindernisse in seiner Umgebung wahrnehmen, und sie selbstständig meistern.“ Ronja besucht das Leibniz-Gymnasium und ist durch ihren Bruder, der auch schon am Kolleg teilnahm, auf diese Chance aufmerksam geworden. Dass sie eine der wenigen weiblichen Teilnehmerinnen ist, fällt ihr bald auf, doch einschüchtern lässt sie sich dadurch nicht. „Gerade deshalb lohnt es sich auch als Mädchen an solch einer Sache teilzunehmen. Ich will viel lernen und Spaß haben.“ Jener ist laut Pressesprecher Hans- Joachim Allgaier auch garantiert. Letztes Jahr soll es sogar Teilnehmer gegeben haben, die über die 90-minütigen Einheiten hinaus im HPI blieben, um weiter an Neuerlerntem zu basteln.
Insgesamt kommen 25 Teilnehmer aus Potsdam, so wie die beiden Schüler des Helmholtz-Gymnasiums Lars Rückert und Daniel Simanowitsch, die große Erwartungen an das Kolleg stellen. „Mein Interesse an dem Bereich ist groß und ich kann mir gut vorstellen, hier am HPI zu studieren. Da kann es nicht schaden einen kleinen Boni einzustreichen“, erzählt der 13. Klässler Lars. Ein wenig zurückhaltender gibt sich Daniel aus der 12. Klasse, der auch schon ein Praktikum am HPI absolvierte. „Ich möchte gerne mehr über das Programmieren lernen und somit vielleicht auch eine bessere Informatik-Note bekommen.“ Eine Zukunft in der IT-Branche schließt er allerdings auch nicht aus. So sprechen die beiden Gymniasisten das aus, worum es dem Hasso- Plattner-Institut geht. „Wir möchten Schüler frühzeitig für ein Studium im Bereich der Mathematik oder Informatik begeistern und ihnen die Möglichkeiten dies hier am HPI zu tun, aufzeigen“, erklärt Professor Holger Giese in der Eröffnungspräsentation.
Die Schüler werden die ganze Zeit intensiv von Mitarbeitern und Studenten des HPI, als auch von Lehrern betreut. Silvia Handke vom Helmholtz- und Steffen Rüsike vom Einstein-Gymnasium sind schlicht und ergreifend begeistert. „Diese Zusammenarbeit zwischen Schule und Universität ist eine große Motivation für die Schüler, die sich somit auch außerhalb der Schule mit ihrer Leidenschaft beschäftigen können“, berichtet die Informatik-Lehrerin Handke. Allerdings ist es auch nicht ganz einfach am Kolleg teilzunehmen. Neben den Anforderung, wie gute Noten und interessante Bewerbungsschreiben habe das HPI auch begrenzte Kapazitäten. „Daher konnten dieses Jahr nur 58 der 76 Bewerber ausgewählt werden.“, erklärt Giese.
Tobias Koch
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