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Landeshauptstadt: Für eine Stiftung fehlt das Kapital Doch Potsdam-Museum soll eigenständig werden

Das Potsdam-Museum wird möglicherweise in eine gemeinnützige GmbH umgewandelt. Dieser Vorschlag, der jetzt in den Fraktionen des Stadtparlaments beraten werden soll, stammt aus einem Gutachten, das am Donnerstagabend im Kulturausschuss vorgestellt wurde.

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Das Potsdam-Museum wird möglicherweise in eine gemeinnützige GmbH umgewandelt. Dieser Vorschlag, der jetzt in den Fraktionen des Stadtparlaments beraten werden soll, stammt aus einem Gutachten, das am Donnerstagabend im Kulturausschuss vorgestellt wurde. Demnach sei das Modell einer Stiftung öffentlichen Rechts, wie sie Museumsleitung und Förderverein bisher favorisierten, für das Museum ungeeignet. In erster Linie liege das am fehlenden Grundkapital, sagte Rupert Graf Strachwitz, der als Politikwissenschaftler und Stiftungsexperte das Gutachten erstellte. Derzeit gehört das Museum zur Stadt.

Museumsdirektorin Jutta Götzmann und Fördervereinsvorsitzender Markus Wicke zeigten sich enttäuscht. Es sei durchaus üblich, ein Museum in eine Stiftung umzuwandeln, so Götzmann. Strachwitz berichtete jedoch, die Option, das Alte Rathaus als Kapital in die Stiftung einzubringen, sei derzeit unrealistisch: „Die Stadt will sich offensichtlich von ihrer Immobilie nicht trennen.“ Das wäre in der Gedenkstätte Lindenstraße, die ebenfalls aus kommunaler Trägerschaft herausgelöst werden soll, anders: Der Bau des einstigen Gefängnisses sei für einen anderen Zweck kaum geeignet – die Stadt erwäge, das Haus als Eigentum für eine mögliche Stiftung öffentlichen Rechts einzubringen. Warum das nicht auch mit dem Potsdam-Museum passieren könnte, will Fördervereinschef Wicke nicht verstehen. „Das wäre ein eindeutiges Signal, ein Bekenntnis der Stadt, das Museum an diesem Standort dauerhaft betreiben zu wollen“, sagte er gegenüber den PNN.

Als gGmbH wären dem Museum allerdings auch mehr Handlungsspielraum und mehr Flexibilität gegeben im derzeit starren Konstrukt bei der Stadt. Dazu Wicke: „Das bedeutet andererseits mehr Verantwortung. Eine gGmbH kann auch pleitegehen. In einer Stiftung ist man da mehr abgesichert.“ Letztlich bliebe immer die Option einer späteren Umwandlung der gGmbH in eine Stiftung, so der Experte Strachwitz. Umgekehrt ginge das nicht. Steffi Pyanoe

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