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Turnhalle im Luftschiffhafen. An einigen Geräten haben schon Olympiasieger und Weltmeister trainiert  kaum etwas hat sich verändert. Zum Ärger der Nutzer.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Für Hallensanierung fehlt das Geld

Initiative zur Rettung der traditionsreichen Geräteturnhalle gegründet / Diskussion am Donnerstag

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Potsdam-West - Diese Halle ist zweimalig. Nur Cottbus und Potsdam haben im Land Brandenburg eine Sporthalle, die allein den Leistungsturnern zur Verfügung steht. Doch die Cottbuser sind dabei im Vorteil, denn die Geräteturnhalle in der Lausitz ist saniert und wird als Bundesleistungszentrum finanziell vom Bund unterstützt. Die Halle am Potsdamer Luftschiffhafen muss dagegen allein von der Kommune unterhalten werden. Seit Jahren wird an der Halle nur das Nötigste saniert, auch in der kurz- und langfristigen Investitionsplanung der zur Pro Potsdam gehörenden Luftschiffhafen GmbH ist für die Sanierung kein Geld vorgesehen. Eine „Initiative zum Erhalt und zur Sanierung der Geräteturnhalle im Luftschiffhafen“, kurz IGTL, will nun nach Lösungen suchen, um die Traditionshalle des erfolgreichen Potsdamer Turnsports zu erhalten.

Hinter der Initiative stehen unter anderem Ulrich Baumann, Ehrenmitglied des Märkischen Turnerbundes, sowie Rolf Lorenz, Geschäftsführer des Turnerbundes. Sie erklären, die Halle „befindet sich in einem unvertretbaren, erbärmlichen Zustand“. Es müsse gehandelt werden. An früheren sportlichen Glanz erinnert tatsächlich kaum etwas in der Halle. Dabei trainierten hier Olympiasieger Holger Behrendt, der letzte Turn-Weltmeister der DDR, Jörg Behrend, und der erste Turn-Weltmeister des wiedervereinten Deutschlands, Ralf Büchner, (1991 am Reck in Indianapolis). Die Turner des früheren ASK Potsdam, die in der Halle trainierten, brachten es nach Angaben des Turnerbundes im Verlaufe von fast vier Jahrzehnten bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften auf vier Gold-, fünf Silber- und 18 Bronzemedaillen. Und noch etwas: Die weltweit erste Doppelschraube als Abgang vom Reck hat Gerhard Dietrich dort geturnt, von Bernd Jäger stammt der sogenannte Jägersalto am Reck – zwei Potsdamer Entwicklungen in der Turnsporthistorie.

Dass die Halle schnell saniert wird, dafür sieht man bei der Luftschiffhafen GmbH derzeit kaum Chancen. Das Geld fehlt, heißt es. Die Halle wird zur Hälfte von der Universität Potsdam genutzt, die darin ihre Sportausbildung für Studenten sicherstellt. Aber auch die Uni wolle sich an den Sanierungskosten von drei Millionen Euro nicht beteiligen, hieß es gegenüber den PNN. Jetzt wird nach Alternativen gesucht, bislang scheint aber keine gefunden.

Die „Initiative zum Erhalt und zur Sanierung der Geräteturnhalle im Luftschiffhafen“ lädt zur Diskussionsrunde am Donnerstag um 18 Uhr in die Turnhalle am Luftschiffhafen ein.

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