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Vogelgrippe in Potsdam: Für Tiere gefährlich, für Menschen nicht

In Potsdam ist in dieser Woche ein an Vogelgrippe verendeter Schwan entdeckt worden. Ein Überblick, was Potsdamer nach dem Ausbruch beachten müssen.

Stand:

Potsdam - Nachdem in Potsdam erstmals ein an Vogelgrippe verendeter Schwan entdeckt worden war, errichtete die Stadt einen Sperrkreis um den Fundort unweit des Potsdamer Yachthafens, Höhe Kastanienallee. Er umfasst Hermannswerder, die Brandenburger Vorstadt und Potsdam-West. Dort dürfen Hunde und Katzen nicht frei herumlaufen. Am Donnerstag wurde zudem das Beobachtungsgebiet nochmals ausgeweitet, weil in Werder (Havel) ein weiterer toter Vogel gefunden wurde. Deshalb liegt außerdem das Ostufer des Zernsees im Werderaner Sperrbezirk. Die PNN geben einen Überblick zu den wichtigsten Fragen.

Warum dürfen Hunde und Katzen nicht frei herumlaufen?

Diese Tiere können als Überträger fungieren und zudem selbst erkranken und dabei vermehrt Viren ausscheiden, erklärt Amtstierarzt Guido Schielke. Das Auslaufverbot sei ein Schutz vor der Verschleppung der Geflügelpest und ein Gesundheitsschutz für Hund und Katze.

Kann die Vogelgrippe auch Menschen krank machen? Wie gefährlich ist das?

Influenza-A-Viren, die Geflügelpest hervorrufen, können in Einzelfällen Infektionen bei Menschen hervorrufen. Dies sei bislang bei Personen beobachtet worden, die intensiven Kontakt zum infizierten Geflügel hatten, beispielsweise Geflügelhalter oder Schlächter, so der Amtstierarzt. Der aktuelle Subtyp H5N8 sei für den Menschen ungefährlich.

Dürfen Kinder weiter Kontakt mit Haustieren haben, wenn diese Freigänger sind?

Auch Kinder dürfen weiterhin Kontakt zu Katzen haben, die sich auch draußen aufhalten. Grundsätzlich sollten die Katzen gesund und gepflegt sein sowie regelmäßig entwurmt. Kranke Katzen sind einem Tierarzt vorzustellen, so der Amtstierarzt. Zudem sind allgemeine Hygiene wie Händewaschen stets zu beachten. Tiere sollten vom Esstisch ferngehalten werden. Darüber hinaus bestehen keine weiteren Einschränkungen.

An wen soll man sich wenden, wenn man einen toten Vogel entdeckt?

Meldungen nimmt das zuständige Veterinäramt der Landkreise oder der kreisfreien Städte entgegen. Man kann sich aber auch ans Ordnungsamt (Telefon 0331/289 1581) wenden.

Woran erkennt man ein an Vogelgrippe erkranktes Tier?

Erkranktes Geflügel zeigt je nach Tierart leichte bis schwere Erkrankungen mit Abgeschlagenheit, Rückgang der Futter- und Wasseraufnahme sowie der Legeleistung. Es kommt zu Atemproblemen, Durchfall bis hin zu gehäuften Todesfällen. Bei anderen Tieren verläuft die Vogelgrippe unauffälliger. Fieber, Bindehautentzündungen und Atemprobleme sind möglich.

Welche Maßnahmen gibt es noch?

Unabhängig vom aktuellen Fund gilt die seit dem 25. November bestehende Stallpflicht weiterhin für das gesamte Stadtgebiet. Diese werde laut Stadt stichprobenweise überprüft. Etwa 60 Geflügelhalter gibt es im Beobachtungsgebiet, zu dem die Stadtteile und Bereiche Potsdam-West, Wildpark, Nattwerder, Grube, Brandenburger Vorstadt, Eiche, Golm, Innenstadt, Jägervorstadt, Teile der Nauener Vorstadt, Park Sanssouci, Zentrum Ost, Hermannswerder, Teltower Vorstadt, Templiner Vorstadt, Waldstadt II und Forst Ravensberge gehören. In dem Gebiet gelten weitere Beschränkungen für Geflügelhaltungen. 

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Im Landkreis Potsdam-Mittelmark gab es bisher meist durch infizierte Möwen Vogelgrippe-Alarm. Naturschützer haben dafür eine Erklärung.

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