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ATLAS: Für Wissen

Sabine Schicketanz plädiert für den Erhalt der Stasi-Behörde

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Volkes Wille äußert sich bekanntlich derweil mit den Füßen: Hunderte Menschen besuchten am Samstag zum „Tag der Archive“ die Potsdamer Außenstelle der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen. Diese Außenstelle, in der 4,7 Kilometer Akten lagern, soll geschlossen werden. Eigentlich sollte sie sogar schon geschlossen sein. Doch als erstes machte der Gesamtpersonalrat der Behörde der Politik einen Strich durch die Rechnung: Er sprach sich gegen die Schließung aus. Offiziell gibt es nun eine Gnadenfrist bis Ende März. Dass diese genutzt wird, um die Entscheidung zu revidieren, darauf wirken die Potsdamer mit ihren Besuchen in der Außenstelle hin. Doch nicht allein das starke Interesse, die 150 neuen Anträge auf Akteneinsicht pro Monat sowie die 700 Anträge auf Opferrenten sprechen eine eindeutige Sprache. Noch keine drei Monate ist es her, dass eine Studie der Freien Universität Berlin den Schülern in Brandenburg mangelndes DDR-Wissen attestierte. Allein vor diesem Hintergrund wäre es kaum vermittelbar, einerseits deshalb in der Bildungspolitik auf mehr Unterricht zur DDR zu drängen, andererseits aber die Außenstelle zu schließen. Denn wo ließe sich das System Staatssicherheit besser veranschaulichen als dort?

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