
© Klaer
Landeshauptstadt: Fürstliche Mütter und Töchter
Alexandrowka-Museum feiert fünfjähriges Bestehen und sucht noch Potsdamer für den Förderverein
Stand:
„Wir wachsen“, sagt Museumsleiter Andrej Tchernodarov und freut sich, dass sich das Alexandrowka-Museum in den fünf Jahren seines Bestehens immer mehr die Gunst der Potsdamer und Touristen erobert hat. Etwa 8000, 9000 Besucher habe man jährlich gehabt und 2009 zum ersten Mal die 10 000-Besucher-Grenze überschritten. Am Sonnabend wurde mit der Eröffnung der Jubiläumsausstellung „Geschichte einer Idee“ der fünfte Geburtstag des Museumshauses gefeiert.
Die Idee, auf privater Basis ein Museumshaus auszubauen und es ohne jegliche staatliche Unterstützung zu führen, ist lobenswert. Eine leichte Aufgabe ist es nicht. Deshalb gebührt allen, die dabei mitgeholfen haben, dass es eine erfolgreiche Idee wurde, hohe Anerkennung. Leider war der Mann, der den Grundstock zur Idee gelegt hat, der westfälische Frauenarzt Hermann Kremer, nicht zur Geburtstagsfeier gekommen. Arbeit und das schlechte Reisewetter hatten ihn abgehalten. Kremer hatte Ende der 1990er Jahre Potsdam besucht und das einmalige Ensemble Alexandrowka sofort in sein Herz geschlossen. Er sanierte als erstes das Haus Nr. 8 und entschloss sich dann das Haus Nr. 2 als Museum auszubauen. Unterstützt wird er dabei durch einen Förderverein, dessen Vorsitzender Frank Bauer ist. Bauer arbeitet als Geschichtswissenschaftler vor allem über die Ära Napoleons, dessen Besetzung Preußens und den Russlandfeldzug, für den auch deutsche Länder Truppen abstellen mussten. Das Potsdamer Museumsprojekt in der Alexandrowka hat er von Anfang an begleitet. 41 Mitglieder habe der Verein zurzeit, erzählt er. Viele Westfalen seien – von Kremer animiert – Mitglied geworden, Berliner auch dazu gestoßen, leider hätten aber noch sehr wenige Potsdamer Interesse gezeigt. Hier gibt es also noch ein großes Potenzial, sich zu engagieren, meint er. Denn das Haus hält sich nicht nur durch die eigene Stiftung und Sponsoring finanziell über Wasser, es gibt auch immer etwas zu tun. Festangestellt ist nur Museums-Chef Tchernodarov, alles andere besorgen Helfer und Unterstützer.
Für 2010 hat man sich viel vorgenommen. Es wird wie auch die Jahre zuvor mehrere wechselnde Ausstellungen geben. Die nächste beschäftigt sich mit fürstlichen Müttern und Töchtern aus St. Petersburg, Weimar und Berlin. Sie setzten sich an der Seite ihrer Männer nicht zuletzt über karitative Stiftungen für die Einwicklung ihrer Länder ein. Auf ein anderes Ausstellungs-Highlight 2011 wies Bauer hin. Für eine Sonderausstellung über die Schlacht von Borodino am 7. September 1812, die für die Russen wie für die Franzosen der Napoleonischen Armee schwere Verluste brachte, wird es Leihgaben aus dem Borodino-Museum in Russland geben. In diesem Jahr lockt das Museum zudem wieder mit Veranstaltungen, Lesungen und Sommerkino. dif
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: