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Landeshauptstadt: Fusionen von Kirchengemeinden geplant

Synode diskutierte über zukünftigen Zuschnitt des Kirchenkreises / Vorschläge bis Frühjahr 2007

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Hermannswerder - Die Evangelische Kirche in Potsdam steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Die Synode des Kirchenkreises Potsdam beschloss am vergangenen Wochenende, „langfristig Gemeinden zusammenzulegen und unter Umständen größere Regionen einzurichten“. Dafür soll der Strukturausschuss des Kirchenkreises bis zum Frühjahr 2007 Vorschläge unterbreiten. Begründet sind die Maßnahmen durch den erwarteten Rückgang der Finanzmittel und die Entlastung der haupt- und ehrenamtlichen Kirchenmitarbeiter.

Dem Beschluss vorangegangen waren heftige Diskussionen. Der zuvor eingereichte Vorschlag des Strukturausschusses war im Kreiskirchenrat durchgefallen. Konträre Positionen sind neben der Regionalisierung auch die Verteilung der Mitarbeiter. Der Ausschuss empfahl eine gerechte Verteilung nach der Zahl der Gemeindemitglieder, der Kreiskirchenrat favorisiert hingegen, Mitarbeiter auch nach besonderen Anforderungen in den Regionen zu verteilen. Nach hitzigen Wortgefechten einigte sich die Synode darauf, Vorschläge zu Gemeindefusionen und zur Bildung größerer Regionen durch den Ausschuss entwerfen zu lassen. Ausgespart wurden konkrete Hinweise auf die Verteilung des Personals.

Welche Auswirkungen der Richtungsbeschluss für die derzeit noch 22 Gemeinden des Kirchenkreises haben wird, ist offen. „In naher Zukunft wird es aber keine Gemeindefusion geben“, sagte Althausen. Zudem würden betroffene Gemeinden aktiv miteinbezogen. Klar jedoch sei aber: Um Fusionen wird der Kirchenkreis nicht herum kommen.

Sinkende Einnahmen werden auch weiterhin bei der Evangelischen Kirche prognostiziert. Für 2007 rechnet die Synode mit einem Rückgang von zwei Prozent. „Die größten Einschnitte durch Auswirkungen der Steuerreform haben wir hinter uns“, so Superintendent Bertram Althausen. Sorge bereitet zudem der Altersschnitt der rund 25 000 Gemeindemitglieder. „Ältere zahlen keine Kirchensteuer“, so Althausen. Insgesamt sei jedoch eine leichte Zunahme bei den Mitgliedszahlen zu verzeichnen.

Auf der Herbstsynode wurde ferner der Haushalt 2005 abgeschlossen. Die knapp 25 000 Euro Überschuss werden in kleinere und mittlere Projekte fließen. Beschlossen haben die Synodalen außerdem, eine vierte Pfarrstelle im Seelsorgebereich einzurichten. Finanziert wird die auf sechs Jahre ausgeschriebene Arbeit im Krankenhaus für Geriatrie durch das Hospital selbst. Kay Grimmer

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