
© Jan Kuppert
Sport: Fußball am Rande
Regionalliga-Spiel gegen Plauen wurde überschattet vom plötzlichen Tod des Babelsberger Co-Trainers
Stand:
Seine Bedeutung hatte die 1:2 (1:2)-Niederlage des SV Babelsberg 03 gegen den VFC Plauen am Ostermontag bereits am Tag zuvor verloren. Am Sonntag verstarb völlig unerwartet Nulldrei-Co-Trainer Manuel Hartmann im Alter von 58 Jahren. Hartmann kam erst zu Saisonbeginn von Tasmania 73 Berlin zur Unterstützung des Cheftrainers Cem Efe an den Babelsberger Park. „Der gesamte Verein trauert um einen lebenslustigen und engagierten Menschen, der viel zu früh von uns ging“, heißt es von offizieller Nulldrei-Seite.
Das Spiel wurde nach einer Schweigeminute angepfiffen, die Babelsberger Spieler liefen mit einem Trauerflor auf. Und als Nulldrei-Kapitän Julian Prochnow in der 14. Minute nach einer Ecke von Daniel Becker das 1:0 schoss, liefen Torschütze sowie die gesamte Mannschaft an die Seitenlinie zu ihrem Trainer Cem Efe. Der 35-Jährige war von der tragischen Nachricht sichtlich betroffen. „Matze war seit 20 Jahren ein väterlicher Freund für mich“, sagte er später.
Dem Führungstreffer der Babelsberger war ein unterhaltsamer Beginn eines insgesamt guten Regionalliga-Spiels vorausgegangen. Efe hatte mit Rafael Makangu und Lucas Albrecht zwei Stürmer aufgeboten und die bisherige defensive Ausrichtung seiner Elf in der Rückrunde etwas gelöst. Das Ergebnis war in der ersten Halbzeit eine gut aufspielende Babelsberger Mannschaft, die im Mittelfeld durch Becker, Schwarz und Sindik recht variabel agierte, die auf den Außenbahnen durch Maximilian Zimmer und Severin Mihm immer wieder für Vorstöße sorgte und vor dem Plauener Tor den Abschluss suchte. Doch spielten die Gäste aus dem Vogtland ebenso mit, sodass die 2 004 Zuschauer eine ausgeglichene, zuweilen rassige Partie sahen, in der nach einer halben Stunde der nicht unverdiente Ausgleich fiel. Nach einem Pressschlag zwischen Zimmer und Plauens Andreas Knoll fiel der Ball dem ständig gefährlichen Benjamin Girth kurz vor der Strafraumgrenze vor die Füße, der VFC-Angreifer ging noch ein paar Meter und zog völlig unbedrängt ab. Girth war zehn Minuten später auch am zweiten Treffer für die Gäste beteiligt: Seinen scharf geschossenen Freistoß aus gut 20 Metern konnte SVB-Torhüter Marvin Gladrow noch abwehren, im Nachsetzen schalteten die Vogtländer schneller als die SVB-Abwehr: Die scharfe Hereingabe spitzelte Knoll ins Netz.
Im zweiten Durchgang verflachte die Partie: Plauen stand gut gestaffelt, verwaltete den Vorsprung und ließ nur noch selten zu, was den Babelsbergern in der Rückrunde ohnehin schwerfällt: einen konstruktiven Spielaufbau, der Torgefahr produziert. Von der Tribüne aus sah Süleyman Koc, der zur Winterpause zum Zweitligisten SC Paderborn wechselte, dass seine Offensivqualitäten nicht annähernd ersetzt werden konnten. Auch aus Standardsituationen, einziges Mittel, um für etwas Gefahr zu sorgen, machten die Babelsberger zu wenig. Eine echte Torchance hatte Nulldrei nicht mehr, Plauen blieb vor allem durch sein schnelles Konterspiel gefährlich. Deren Trainer konstatierte am Ende: „Wir haben ordentlich gearbeitet und letztlich verdient gewonnen“, während sich Efe von einigen seiner Spieler enttäuscht zeigte, dass sie nicht die Mentalität gezeigt hätten, die er er sich Manuel Hartmann zu Ehren vor dem Spiel gewünscht hatte. P. Könnicke
SVB: Gladrow; Zimmer (46. Maaß), Prochnow, Hebib, Mihm; Rode, Sindik (72. Lemke), Schwarz (67. Karabulut), Becker; Albrecht, Makangu
P. Könnicke
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