Landeshauptstadt: Ganz entspannt ins Finale
In Berlin wird „Deutschlands bester Fahranfänger“ gekürt: Hannes Freibrodt aus Potsdam steht im Finale
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Genügend Fahrerfahrung hat er auf jeden Fall: Schließlich kommt Hannes Freibrodt jeden Tag mit Auto oder Moped zur Schule. Zwischen Fahrland und dem Einstein-Gymnasium ist der 18-Jährige entweder im himmelblauen Kleinwagen mit Blümchen unterwegs – oder zur Abwechslung mit einem schwarz-roten Simson-Moped. Damit ist ihm zumindest der Parkplatz auf dem Schulhof sicher.
Und auch bei „Safety Stars“, einem bundesweiten Wettbewerb für Fahrsicherheit, steht Hannes jetzt ganz weit vorn, nämlich im Finale: Der Potsdamer tritt am kommenden Montag und Dienstag in Berlin gegen 15 Mitbewerber an und will „Deutschlands bester Fahranfänger“ werden. Autohersteller Renault sponsert Neuwagen für die drei Erstplatzierten.
Speziell vorbereiten will Hannes sich auf das Finale jedoch nicht: „Ich gehe da ganz entspannt hin und werde gucken, was kommt.“ Mit dieser Einstellung war er bereits beim regionalen Vorentscheid in Leipzig erfolgreich und setzte sich gegen 50 Konkurrenten durch. Im Fahrsicherheitszentrum des ADAC musste er dafür unter anderem möglichst spritarm einen Slalom-Parcours durchfahren und eine Vollbremsung auf einer Eisfläche machen. Aber auch Gruppenübungen, bei denen die Persönlichkeit getestet wurde, gehörten zum Wettbewerb: „Wir sollten aus Papier eine Murmelbahn bauen“, erzählt Hannes: „Es war sehr lustig.“
Obwohl er erst 18 Jahre alt ist, zählt er sich nicht mehr wirklich zu den „Fahranfängern“. Denn den Führerschein hat Hannes bereits mit 17 gemacht: Er ist einer von insgesamt 2291 Potsdamern, die im Jahr 2007 die Fahrprüfung abgelegt haben. Auf den 18. Geburtstag hat er sich aber nicht nur gefreut, weil er seitdem alleine im Auto sitzen darf. Hannes hat sich außerdem gleich noch selbständig gemacht – mit einer Computer-Service-Firma. „Damit verdiene ich das, was mein Auto schluckt“, sagt der Computerfreak. Er kümmert sich unter anderem um das Schulnetz am Einstein-Gymnasium und leitet eine AG an der Dortu-Grundschule. Zum Beruf soll das aber nicht werden: Nach dem Abitur plant Hannes ein Medizin-Studium.
Die nötigen Grundkenntnisse in Erster Hilfe kennt er bereits aus dem Effeff. Denn Hannes hat ein weiteres Hobby: Er ist bei der Wasserwacht, und das schon seit 14 Jahren. In der Badesaison macht er fast jedes Wochenende „Turmdienst“ im Strandbad. In den Sommerferien bessert er sich sein Taschengeld regelmäßig mit Rettungsschwimmer-Einsätzen an der Ostsee auf – in diesem Jahr ging es nach Bansin auf die Insel Usedom.
Kein Wunder, dass bei diesem Terminkalender für eine Vorbereitung auf das Fahr-Finale gar keine Zeit bleibt. Hannes wird es einfach wie immer machen: „Ganz entspannt fahren und sich nicht aufregen.“ Jana Haase
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