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Sport: Ganz oben

Turbine Potsdam ist nach einem 4:0 daheim gegen Crailsheim neuer Tabellenführer und erwartet am Mittwoch den FFC Frankfurt

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Potsdams Fußball-Fans können sich auf ein packendes Frauenfußball-Bundesliga- Spitzenspiel am kommenden Mittwoch freuen. Turbine Potsdam empfängt übermorgen um 17.30 Uhr den FFC Frankfurt – und beide Mannschaften scheinen gut gerüstet für dieses Duell. Turbine bezwang gestern daheim Schlusslicht TSV Crailsheim mit 4:0 und steht so erstmals in dieser Saison in der Tabelle mit 38 Punkten ganz oben vor Bayern München (36) und dem FCR Duisburg (35), die allerdings bislang je ein Spiel weniger bestritten. Und der Tabellenvierte Frankfurt fertigte gestern daheim den Herforder SV mit 8:0 ab, wobei Birgit Prinz allein fünfmal traf.

Potsdams sechster Meisterschaftssieg in Folge, den am Sonntag Tabea Kemme (29.), Leni Larsen Kaurin (46.), Anja Mittag (70.) und Essi Sainio (75.) herausschossen, war ein Arbeitssieg gegen zumeist destruktive Crailsheimerinnen. Turbine begann vor 776 Zuschauern wie die Feuerwehr. Die Gäste verteidigten mit allen elf Spielerinnen in der eigenen Hälfte, trotzdem erarbeitete sich der Favorit gute Chancen, die im Spiel auf ein Tor aber vergeben wurden (2. Mittag, 7. I. Kerschowski, 20. Kaurin). Nach dem Führungstreffer durch Kemme – deren Flachschuss vom linken Pfosten aus durch Mittag schön vorbereitet worden war – rettete Crailsheims Torfrau Kim-Corina Kaller mit guten Paraden gegen Viola Odebrecht (39.) und Marie-Louise Bagehorn (45.) ihre Mannschaft bis zum Pausenpfiff vor einem höheren Rückstand.

Nach Kaurins 2:0 nur 40 Sekunden nach Wiederanpfiff – die Norwegerin spitzelte den Ball nach Odebrechts Zuspiel flach über die Linie – folgten erneut die schon in der ersten Spielhälfte registrierten Schwächen im Abschluss, aber auch Pech, denn Kemmes Schuss von links klatschte nur an den rechten Pfosten (50.). Doch als Jennifer Zietz eine sehenswerte Flanke von rechts vors TSV-Tor zirkelte, stand Anja Mittag goldrichtig zum 3:0. Und dann bewies Turbines Cheftrainer Bernd Schröder ein goldenes Händchen, als er Essi Sainio einwechselte und sie sich nur fünf Minuten später mit dem 4:0 bedankte. Kaller wehrte zunächst einen Mittag-Schuss ab, doch im Nachsetzen war die Finnin erfolgreich. „Ich hatte mir vorgenommen, heute ein Tor zu machen, falls ich eingewechselt werde“, erzählte Sainio nach ihrem ersten Saisontor. Ansprüche an einen Platz in der Startelf wolle sie daraus nicht ableiten, sagte sie: „Die Mannschaft war zuletzt immer erfolgreich. So haben es alle verdient, von Anfang an zu spielen.“

Crailsheims Trainer Hubert Müller lobte nach der Partie das Potsdamer Team überschwänglich. „Es war zeitweise zum Zungenschnalzen, wie fein Turbine Fußball spielte“, meinte er, und: „Solchen Zuckerfußball wie heute habe ich in dieser Saison noch nicht gesehen.“ Schröder blieb währenddessen auf dem Boden: „Wir nehmen dieses 4:0 zur Kenntnis und müssen die vielen individuellen Fehler, die es trotzdem gab, abstellen.“ Turbine schaue vor allem auf den kommenden Mittwoch, so der Coach. „Das wird das Spiel des Jahres. Wenn wir dann auch gewinnen, sind wir wirklich ganz oben dabei.“

Turbine: Schumann; Schmidt, Draws, Peter; I. Kerschowski, Zietz, Bagehorn (76. Schiewe), Odebrecht (70. Sainio); Kaurin, Kemme (82. M. Kerschowski), Mittag.

Michael Meyer

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