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Landeshauptstadt: Garde-Karree: Anwohner für Spielstraße
Die Bewohner der ehemaligen Ruinenbergkaserne fühlen sich von der Stadtverwaltung alleingelassen. Seit langem fordern sie verkehrsberuhigte Maßnahmen im Garde-Karree.
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Die Bewohner der ehemaligen Ruinenbergkaserne fühlen sich von der Stadtverwaltung alleingelassen. Seit langem fordern sie verkehrsberuhigte Maßnahmen im Garde-Karree. Auf einem Straßenfest machten sie am gestrigen Sonntag auf die Verkehrssituation aufmerksam.
Die Stadtverwaltung hatte den Anwohnern schon vor über einem Jahr zugesagt, die Straßen im Karree als Spielstraßen auszuweisen – dies allerdings mit dem Hinweis, dass die Beschilderung erst nach Änderung des Bebauungsplans erfolgen könne. Diese Änderung werde „für das Jahr 2010 angestrebt“, teilte die Verwaltung den Anwohnern damals mit. Doch nichts geschah.
Im gesamten Garde-Karree gilt bislang Tempo 30. Den Anwohnern des kinderreichen Gebietes reicht dies jedoch nicht. Sie fürchten um die Sicherheit ihrer Sprösslinge. Aus Gründen des Denkmalschutzes dürfen die Einwohner keine Zäune um ihre Grundstücke ziehen. Nicht einmal Begrenzungshecken seien erlaubt, so ein Anwohner. Wenn da ein Autofahrer mit Tempo 30 vorbeifahre, sei dies für die in den Gärten spielenden Kinder zu gefährlich, sagt Ralph Müller. Er ist einer der Anwohner, die sich um eine Entschärfung der Verkehrssituation bemühen. „Uns eint die Betroffenheit und dass wir hier viele Kinder haben“, beschreibt Müller die Motivation der Einwohnerinitiative.
Das gestrige Straßenfest zeigte schon einmal, wie es nach dem Willen der Anwohner zukünftig auf den Straßen im Karree aussehen könnte: Buntes Kindertreiben allerorten, Kreidemalereien, Einradfahren. Auch an die zukünftige Beschilderung wurde schon gedacht: Mit einem – allerdings verhüllten – symbolisch angebrachten Spielstraßenschild an der Kurt- von-Plettenberg-Straße zeigte man deutlich, was man von der Stadtverwaltung erwarte: Die Ausweisung der Straßen im Garde-Karree als Spielstraßen.
Damit sich die Autofahrer wenigstens an Tempo 30 halten, fordern viele Anwohner bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, etwa durch partielle Erhöhungen in der Fahrbahn. Die Stadtverwaltung machte im vergangenen Februar aber auch hier wenig Hoffnung. Ein Rechtsstreit wegen mangelhafter Straßenbauarbeiten sei anhängig. Erst nach Sicherung der Beweise könne man Veränderungen vornehmen. Der Bauausschuss soll sich dem Vernehmen nach am Dienstag mit dem Thema beschäftigen. Holger Catenhusen
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