Landeshauptstadt: Gartenrotschwanz ist Vogel des Jahres 2011
In Brandenburg ist der Brutbestand mit 7000 bis 13 000 Paaren stabil – trotzdem ist diese Art auf der Vorwarnliste
Stand:
Berlin - Vogel des Jahres 2011 ist der Gartenrotschwanz. Das hat der Naturschutzbund Deutschland (NABU) dieser Tage in Berlin bekanntgegeben. Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Bayern haben sich für den farbenprächtigen, 14 Zentimeter großen Singvogel mit lateinischem Namen Phoenicurus phoenicurus entschieden, um auf dessen Gefährdung aufmerksam zu machen. Der früher weitverbreitete und recht häufige Singvogel mit dem ziegelroten Schwanz sei in vielen Regionen selten geworden.
In Brandenburg sei der Brutbestand des Gartenrotschwanzes mit 7000 bis 13 000 Brutpaaren stabil, wie der NABU-Landesverband mitteilte. Trotzdem stehe die Art in der „Vorwarnliste“ der Brandenburger Brutvogelarten. In diese Liste würden Arten aufgenommen, bei denen Ornithologen befürchteten, dass sie innerhalb der nächsten zehn Jahre gefährdet sein könnten. Eine Gefahr sei unter anderem die immer intensiver betriebene Landwirtschaft, wo Hecken, Baumreihen und kleine Feldgehölze seltener sind. Aber auch Gärten, Parks und Friedhöfe würden immer steriler. Alte Obstbäume, Gartenlauben und Schuppen mit Nischen zum Nisten der Vögel lägen nicht im Trend.
Deutschlandweit wird der Bestand des Gartenrotschwanzes auf 110 000 bis 160 000 Brutpaare geschätzt. Noch vor 30 Jahren war er etwa drei- bis viermal so hoch, wie es hieß. Besonders im Westen Deutschlands sei er aus zahlreichen Dörfern und Kleinstädten verschwunden.
Als Insektenfresser lebt der Gartenrotschwanz nur im Sommerhalbjahr hier. Den Winter verbringt er in den afrikanischen Savannen südlich der Sahara. Weitaus bekannter und häufiger als der Gartenrotschwanz ist sein naher Verwandter, der schlichter gefärbte Hausrotschwanz. Vogel des Jahres 2010 ist der Kormoran.
Jörg Schreiber
Jörg Schreiber
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: