Landeshauptstadt: Gästeverwöhner feierten
Hotel- und Gaststättenverband wurde 20 Jahre alt
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„Inzwischen kann man sich überall im Land in Restaurants verwöhnen lassen“, findet Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck. Es gebe Könner in der Küche und man werde in den Hotels freundlich aufgenommen. Anlässlich seines 20-jährigen Bestehens betonte das auch der Landesverband des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) und verwies auf Brandenburger Gastlichkeit als Qualitätsmarke.
Bei der Geburtstagsfeier am Dienstagabend im Kongresshotel klopfte man sich deshalb gegenseitig auf die Schulter und zeigte sich begeistert – auch wenn diese Sicht außerhalb der Branche nicht oft geteilt wird – über die Reduzierung der Mehrwertsteuer für Hotels auf sieben Prozent. Die Ersparnis werde an die Gäste weitergegeben, betonte Dehoga-Präsident Mario Kade. So hat zum Beispiel das Best Western Hotel in Potsdam angekündigt, in die bessere Ausstattung der Gästezimmer zu investieren und will dafür 35 000 bis 40 000 Euro ausgeben. Außerdem sollen die Übernachtungspreise um fünf Prozent gesenkt werden. Letzteres scheint aber noch ein Einzelfall zu sein. Eher schon wird die Qualifizierung der Mitarbeiter wie beim Hotel- und Apartmenthaus Zum Hofmaler angekurbelt. In eine bessere Ausstattung will es 75 000 Euro investieren. Das Ringhotel Landhaus Haveltreff in der Gemeinde Schwielowsee wird ebenfalls die Zimmerausstattung verbessern, eine weitere Vollzeitkraft einstellen und einen Lehrling zusätzlich ausbilden. In ganz Brandenburg haben 90 Hoteliers Verbesserungen im Wert von zehn Millionen Euro angekündigt. Sie wollen insgesamt 75 neue Vollzeit-Arbeitsplätze schaffen, 28 in Teilzeit und 57 Azubis zusätzlich ausbilden, listete Kade auf. Die Hauptgeschäftsführerin des Dehoga-Bundesverbandes, Ingrid Hartges, betonte, dass man um weitere Steuererleichterungen kämpfen werde. Das Bedienen von Maschinen dürfe keinen höheren Stellenwert haben als das Bedienen von Menschen, sagte sie. Das maschinelle Herstellen einer Pizza werde etwa mit sieben Prozent Steuern belegt, das Zubereiten einer Pizza im Restaurant aber mit 19 Prozent.
Platzeck machte darauf aufmerksam, dass die polnischen Nachbarn als Touristen der Zukunft mehr Beachtung verdienten. Polen sei gut durch die Krise gekommen, die Wirtschaft zeige mit sechs Prozent beträchtliches Wachstum und deshalb könne man sich auch Reisen leisten. „Wie wäre es, die Gäste wenigstens mit ein paar Worten in Polnisch zu begrüßen?“, fragte er in die verdutzte Runde. In den Grenzregionen des Landes trügen die Polen schon mit 30 bis 40 Prozent zum Einzelhandels-Umsatz bei. H. Dittfeld
H. Dittfeld
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