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Landeshauptstadt: Gastlicher Empfang am Südtor

Wachgebäude soll für 2,5 Millionen Euro zu Besucherempfang werden / Gastronomie-Betreiber gefunden

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Sanssouci - Der Sanssouci-Eingang am Neuen Palais soll bis 2012, wenn sich der Geburtstag Friedrichs des Großen zum 300. Male jährt, touristenfreundlicher gestaltet werden. Dazu wird das 1769 errichtete, in schlechtem Zustand befindliche Südtorgebäude saniert. Einst als Unterkunft für die Wachen und als Kastellanwohnung genutzt, erlebt es als Besucherempfang seine Wiederauferstehung.

Für das 2,5-Millionen-Vorhaben läuft zurzeit die europaweite Ausschreibung. Baubeginn soll Anfang nächsten Jahres sein, so dass der Besucherempfang pünktlich zum Friedrichjahr 2012 seine Türen öffnen kann. Für die Touristen wird das Erdgeschoss nutzbar gemacht. Auf 1500 Quadratmeter Fläche werden unter anderem Ticketverkauf und Information sowie ein kleines Café eingerichtet. Ursprünglich war auch über eine großzügige Ausrüstung mit moderner Imformationselektronik nachgedacht worden. Davon sei man jedoch abgekommen, erklärte SPSG-Generaldirektor Hartmut Dorgerloh. Der Besucherempfang bilde lediglich das Entree für die Besichtigung der Schlösser und Gärten des Welterbes als Mittelpunkt jedes Sanssouci-Besuchs.

Die Ausschreibung lässt offen, ob der größte Raum als Kino- und Vortragssaal oder für einen Museumsshop genutzt wird. Dazu seien die Planungen noch nicht abgeschlossen, sagte auf Anfrage Volker Thiele, der für Sanssouci zuständige Bereichsarchitekt der Schlösserstiftung. Eine Verkaufseinrichtung gehöre in solch einen Besucherempfang, meint Monika Blumenstiel, die Geschäftsführerin der vom Verein Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V. betriebenen Museumsshop GmbH. Ob dann die jetzt direkt im Neuen Palais in der Wohnung des Friedrich-Freundes Marquis d''Argens untergebrachte Verkaufseinrichtung weichen muss, sei ihr noch nicht mitgeteilt worden. Der Standort vertrage durchaus zwei solcher Shops. Gerade eine Verkaufsstätte im Schloss selbst, die nach der Besichtigung aufgesucht werden kann, wirke sich umsatzfördernd aus. Monika Blumenstiel wies darauf hin, dass die von ihr geleitete GmbH alle Gewinne komplett für Restaurierungsmaßnahmen der Stiftung zur Verfügung stellt.

Die obere Etage des Südtorgebäudes lässt sich wegen der geringen Raumhöhen nicht für die Touristenbetreuung nutzen. Hier sollen Büros, Personal- und Lagerräume eingerichtet werden. Die Arbeiten umfassen die Entgiftung des Südtorgebäudes und seines Umfeldes, die Dach- und die Fassadensanierung. Beim Innenausbau werden denkmalwerte Details erhalten und restauriert. Um alle Funktionen einordnen zu können, soll der Innenhof überdacht werden.

Gleichzeitig wird auf der anderen Straßenseite die Imbissbaracke abgerissen und ab Mitte des Jahres der in den 1980er Jahren für die polnischen Denkmalpflegewerkstätten PKZ eingerichtete Bildhauerhof entfernt. Hier soll nun doch eine Gaststätte für 500 Personen im Innen- und 600 im Außenbereich entstehen, allerdings nicht als zweistöckiges Gebäude, sondern aus flachen Modulen zusammengesetzt. Dies war von der Stiftung davon abhängig gemacht worden, ob sie einen Betreiber für die Gastronomie findet. Dies sei nun gelungen. Der Neubau zählt zu den insgesamt neun Vorhaben, darunter das neue Besucherzentrum an der Historischen Mühle, die als sogenanntes PPP-Projekt verwirklicht werden sollen. Dabei werden die Investitionen mit Unterstützung des Eigentümers Schlösserstiftung, so bei der Planung und anderen Vorarbeiten, von Privatunternehmen übernommen, die dafür ein 30-jähriges Nutzungsrecht einschließlich der erwirtschafteten Einnahmen erhalten. E. Hohenstein

E. Hohenstein

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