HINTERGRUND: Gauland, sein Jaguar und die Knallchargen
Ganz Deutschland weiß: Alexander Gauland, Vize der rechtspopulistischen AfD im Bund und Landeschef in Brandenburg, der stets Recht und Ordnung fordert, besonders wenn es um Flüchtlinge und Ausländer geht, hat notorisch falsch geparkt. Und zwar auf dem Alten Markt, im Parkverbot vor dem Landtagsschloss.
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Ganz Deutschland weiß: Alexander Gauland, Vize der rechtspopulistischen AfD im Bund und Landeschef in Brandenburg, der stets Recht und Ordnung fordert, besonders wenn es um Flüchtlinge und Ausländer geht, hat notorisch falsch geparkt. Und zwar auf dem Alten Markt, im Parkverbot vor dem Landtagsschloss. Am Donnerstag vergangener Woche prangte an seinem Jaguar wieder ein Strafzettel vom Ordnungsamt, wie die „Bild“-Zeitung berichtete. Gerade erst hatte er die Aufregung um seinen Satz hinter sich gebracht, die Leute fänden Jérôme Boateng als Fußball-Nationalspieler zwar gut, wollten einen wie ihn aber nicht als Nachbarn haben. Dann verstieg sich der 75-Jährige wegen des Strafzettels gegenüber der „Bild“ darauf, dass Parkverbote für ihn „lässlich“ seien, die könne man auch brechen. Und Verkehrspolizisten bezeichnete er obendrein als Knallchargen.
Der Sturm der Entrüstung war groß. Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) erinnerte daran, dass Recht und Gesetz in Deutschland für alle gelten. Auch die Polizeigewerkschaft GdP war empört. Nach einem Wortgefecht im Landtag mit Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) entschuldigte sich Gauland am Freitag schließlich: Es sei jedem schon mal passiert, dass er sich über eine Verkehrskontrolle geärgert habe. „Es war nicht meine Absicht, Brandenburger Polizisten zu beleidigen.“ Zuvor hatte er eine Entschuldigung noch abgelehnt und erklärt, er werde dies erst tun, wenn sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für ihren Rechtsbruch bei der Öffnung der Grenzen für Flüchtlinge entschuldige. Derweil stand sein Jaguar am Landtag im Parkverbot. Am Montag übrigens wieder. axf
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