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Das Oberholz in Potsdam ist derzeit geschlossen.

© Andreas Klaer

Gebäude in Babelsberg beschmiert: Oberholz im Kampf gegen Vandalismus

Auch Briefkästen der Mieter der Co-Working-Büros sind beschädigt worden. Aber warum ist das Potsdamer Haus ein so beliebter Angriffspunkt? Gründer Ansgar Oberholz hat keine Erklärung.

Die Scheiben der früheren Schalterhalle der Babelsberger Post sind überzogen von Graffitis. Die Schmierereien am Gebäude ziehen sich über das gesamte Erdgeschoss, die Briefkästen für die Mieter der Co-Working-Büros sind ebenso beschädigt. Das Sankt Oberholz am Standort der ehemaligen Babelsberger Postfiliale kämpft gegen Schmierereien und Vandalismus. „Wir sind extrem überrascht worden von dem Ausmaß“, gibt Ansgar Oberholz, Gründer des gleichnamigen Büroraum-Anbieters zu und fügt an: „Und wir sind ziemlich erschrocken und echt bestürzt über die Schäden.“

Der Vorplatz vor dem Bürohaus, gegenüber dem Eingang zum S-Bahnhof Babelsberg war schon immer ein beliebter Treffpunkt im Kiez. Und - das räumte Oberholz ein - man hatte seit der Eröffnung des Co-Working-Angebots immer wieder mit Schmierereien zu tun. Die Mitarbeiter des Cafés und Reinigungskräfte mussten nahezu täglich die Scheiben von neuen Krakeleien befreien, Müll vom Vorplatz und der Eingangstreppe räumen. Selbst mit Säure gemixte Farbe wurde eingesetzt, um Schriftzeichen und Schmierereien ins Glas zu ätzen, hieß es.

Vor rund vier Wochen musste das Café schließen - aus Personalmangel, wie Ansgar Oberholz sagt. Erst im Mai dieses Jahres hatte der Treffpunkt in der früheren Schalterhalle eröffnet. Die blieb nun dunkel, die geschlossene Gastronomie glich einem Startschuss für noch mehr Vandalismus. „Richtig schlimm ist es in den letzten beiden Wochen geworden.“ Und Oberholz wurde noch deutlicher: „Diese ständige Verschmutzung kennen wir von keinem unserer Standorte.“ Oberholz vermietet vor allem Büroräume in verschiedenen Bezirken in Berlin, hat aber auch zwei Standorte in Brandenburg, neben Potsdam auch in Frankfurt (Oder).

Ansgar Oberholz ist der Gründer des Büroraumanbieters.
Ansgar Oberholz ist der Gründer des Büroraumanbieters.

© Andreas Klaer

Nun sollen die Fassade und die Scheiben erneut komplett gereinigt werden - das ist nicht nur ein enormer Aufwand für den Betreiber des Bürohauses, die Reinigung ist vor allem mit Kosten verbunden. „In letzter Konsequenz“, macht Ansgar Oberholz deutlich, müsse man einen Zaun vor die Schalterhalle setzen und das komplette Grundstück schließen. „Ein Zaun ist aber die Ultima Ratio“, eigentlich wolle man wie bislang ein offenes Haus bleiben.

Oberholz will mit den Nachbarn ins Gespräch kommen

Warum das Haus und die Glasfassade ein so beliebter Angriffspunkt für Schmierereien und Vandalismus sind, kann sich Oberholz nicht so recht erklären. Man wolle ins Gespräch mit den Nachbarn kommen, um so vielleicht gemeinsam Wege aus der Vermüllung und Zerstörung zu finden. Auch Babelsberger Anwohner hätten sich schon an die Co-Working-Betreiber gewandt, sagt Ansgar Oberholz. Gemeinsam mit Lokalpolitik, Gastronomen und Anwohnern will Oberholz nun ins Gespräch kommen, um sich dem Vandalismus vor Ort zu stellen.

Schließlich, so der Gründer, würden auch die Mieter seiner Büros unter den verdreckten Fassaden und zerstörten Briefkästen leiden. „Die sind über den Müll und die Schmierereien auch nicht glücklich.“ Gerade erst habe eine Filmproduktion Räume gemietet. Knapp die Hälfte der Büros sei noch frei. Im Jahr 2021 startete der Co-Working-Anbieter mit seiner Potsdamer Filiale in Babelsberg, am einstigen Poststandort. In dem dreistöckigen Bürogebäude hinter der Schalterhalle werden Büros in unterschiedlichen Größen angeboten.

Allerdings ist der Vorplatz vor dem geschlossenen Kaffeehaus von Oberholz nicht die einzige Dreckecke in Babelsberg. Auch auf der anderen Seite des S-Bahnhofs in der Rudolf-Breitscheid-Straße rund um den Eisladen „Die Eisfrau“ und den gegenüberliegenden Volksbank-Standort kämpfen Anwohner und Gewerbetreibende mit Verschmutzungen und beschmierten Fassaden.

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