Landeshauptstadt: Geben und nehmen – ohne Geld Potsdamer Internet- Tauschbörse startet
Gegenstände, die zwar noch in gutem Zustand sind, man aber nicht mehr braucht, hat wohl jeder: Alte Stühle, Wasserkocher, Teddys, Bücher oder Jacken. Wer solche Dinge nicht unnötig wegschmeißen möchte, kann sie künftig im Internet beim „Geben und Nehmen-Markt“ einstellen.
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Gegenstände, die zwar noch in gutem Zustand sind, man aber nicht mehr braucht, hat wohl jeder: Alte Stühle, Wasserkocher, Teddys, Bücher oder Jacken. Wer solche Dinge nicht unnötig wegschmeißen möchte, kann sie künftig im Internet beim „Geben und Nehmen-Markt“ einstellen. Das neue Angebot der Potsdamer Stadtverwaltung, in dem Potsdamer kostenlos Gegenstände und Dienstleistungen tauschen oder verschenken können, ist seit Mittwoch online.
Den „Geben und Nehmen-Markt“ gibt es schon seit dem Frühjahr 2011 als realen Markt am Lustgarten. Seitdem findet er zweimal pro Jahr statt und erfreut sich großer Beliebtheit. „Manche konnten gar nicht richtig auspacken, da war der Gegenstand schon getauscht“, sagt Wilfried Schreiber, Abfall-Berater der Stadt Potsdam. Wichtig dabei: Es geht nicht um Geld, alle Sachen dürfen nur gegen andere getauscht oder verschenkt werden.
„So können brauchbare Gegenstände länger genutzt werden“, sagt Anke Latacz-Blume, Fachbereichsleiterin Umwelt der Stadt Potsdam. „Das vermeidet Abfälle und leistet einen Beitrag zum Umweltschutz.“ Im Jahr 2010 fielen in Potsdam etwa 3,5 Tonnen Sperrmüll an; etwa 23 Kilo pro Einwohner.
Leider zeigte sich bei den „Geben und Nehmen-Märkten“ schnell, dass große Gegenstände wie Schränke sich schlecht zum Tauschen eignen. Dies sowie die große Resonanz des Marktes gab den Ausschlag für das neue Online-Angebot, das nun in eine einjährige Testphase eintritt.
Wer ein Inserat einstellen will, muss eine kurze Beschreibung sowie seine Telefonnummer oder seine E-Mail-Adresse angeben. Zeigt jemand Interesse, können beide Seiten vereinbaren, wie und wann der Tausch erfolgt. Nach 60 Tagen wird das Inserat wieder entfernt.
Das Konzept der Tauschbörse stammt von „Internet-Verschenkmarkt“, einem von der Bundesinitiative „Land der Ideen“ ausgezeichneten Anbieter, der bereits über 50 Kommunen mit Online-Börsen versorgt hat. Dazu zählt auch der „Tausch- und Verschenkmarkt“ der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR), in dem aktuell über 2000 Inserate stehen.
Ob der Potsdamer Online-Markt auch solchen Erfolg haben wird? „Die Leute haben immer noch ein bisschen Hemmnis, einfach etwas mitzunehmen“, meint Wilfried Schreiber. Trotz des Online-Angebots bleibt der reale „Geben und Nehmen-Markt“ bestehen. Der nächste findet am 27. Oktober statt. Erik Wenk
Im Internet:
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