Landeshauptstadt: Gedenken an Felix von Quistorp Sarg mit Verunglücktem wird öffentlich aufgebahrt
Hermannswerder - Familienangehörige und Freunde des tödlich verunglückten Felix von Quistorp können morgen von ihm Abschied nehmen. Ab 15 Uhr findet dazu in der Inselkirche auf Hermannswerder ein Gedenkgottesdienst statt, bei dem der 14-Jährige in seinem Sarg aufgebahrt sein wird.
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Hermannswerder - Familienangehörige und Freunde des tödlich verunglückten Felix von Quistorp können morgen von ihm Abschied nehmen. Ab 15 Uhr findet dazu in der Inselkirche auf Hermannswerder ein Gedenkgottesdienst statt, bei dem der 14-Jährige in seinem Sarg aufgebahrt sein wird. Der Termin für die spätere Beerdigung des Jungen wurde nicht bekannt.
Der erste Schultag nach den Weihnachtsferien am Evangelischen Gymnasium Hermannswerder, dessen achte Klasse Felix besucht hatte, stand gestern im Zeichen der Trauer um den verstorbenen Mitschüler. Gegen 8 Uhr versammelten sich mehrere hundert Schüler in der Inselkirche neben der Schule und gedachten Felix. Den nicht öffentlichen Gottesdienst leitete der Schulleiter, Uwe Eisentraut: „Die Idee des Gottesdienstes war es, den Beginn des neuen Jahres mit dem Abschied von Felix zu verbinden.“ Seine Schule habe vor allem die Aufgabe, Seelsorge für die Trauernden zu übernehmen, so Eisentraut. Während der Veranstaltung wurde unter anderem ein von der Klassenlehrerin des Opfers verfasstes Gedicht für Felix verlesen, auf einer Leinwand waren Bilder von Felix und seinen Klassenkameraden zu sehen. Im Altarraum wurde eine große Kerze für den Verstorbenen entzündet. „Wir haben gemeinsam gesungen und gebetet“, sagte der stellvertretende Schulleiter Peter Brandsch- Böhm, der noch während des Gottesdienstes die vor der Kirche wartenden Journalisten informierte. Zentrales Liedmotiv während der Feierlichkeit war die Vertonung von Dietrich Bonhoeffers „Von wunderbaren Mächten“. Verschiedene Schüler zeigten sich nach dem Gottesdienst beeindruckt von der würdigen Atmosphäre in der Kirche. „Wir als Schülerschaft versuchen für die betroffene Klasse da zu sein“, sagte Schülersprecher Manuel Stephan. Laut Schulleiter Eisentraut sei die Klasse 8b gestern vom regulären Unterricht freigestellt worden und hätte den Tag mit ihrer Lehrerin bei Gesprächen verbracht.
Noch die ganze Woche über soll auf Hermannswerder an Felix gedacht werden. Jeden Tag soll in der Inselkirche eine Kerze für den Toten entzündet werden, die Kirchtüren in der Mittagspause für Mitschüler geöffnet sein. Im Gymnasium wurde in einem kaum genutzten Eingangsbereich ein Ort der Erinnerung eingerichtet – eine Tafel mit Fotos und Erinnerungstexten seiner Mitschüler. Ebenso ist inzwischen ein Kondolenzbuch ausgelegt worden. Vor der Tafel waren gestern Vormittag Blumen abgelegt, gegen 9.30 Uhr sang davor ein Schulchor das Kirchenlied „Dona Nobis Pacem“ (Gib uns Frieden).
Der Spross einer weit verzweigten Adelsfamilie war beim Besuch bei seinen Großeltern am 28. Dezember verschwunden. Am vergangenen Mittwoch war der Junge ertrunken in einem Brunnen am Schloss Weihenstephan in der niederbayerischen Gemeinde Hohenthann gefunden worden. Felix war aus bislang nicht bekannten Gründen in den Brunnen geklettert und dabei laut den Ermittlern in den Tod gestürzt. Unterdessen äußerte der bekannte Journalist Gerhard Wisnewski auf seiner Internetseite Kritik am schnellen Abschluss der Ermittlungen: Zu schnell habe die Polizei ein mögliches Fremdverschulden an Felix“ Tod ausgeschlossen. Henri Kramer
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