Landeshauptstadt: Gefahr von oben
Viele Bürgersteige wegen Lawinengefahr gesperrt
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Kräftiger Schneefall und anschließend strahlender Sonnenschein – das Wetter in Potsdam liefert derzeit die perfekten Bedingungen für Schneelawinen und Eiszapfen an den Hausdächern. Da diese hinunterutschen und Passanten verletzen können, mussten am Mittwoch zahlreiche Gehwege in der Stadt gesperrt werden – etwa vor dem Karstadt-Kaufhaus in der Brandenburger Straße. Notfälle oder Verletzte wurden bei Feuerwehr und Polizei aber nicht registriert.
Für die Sperrung eines Gehwegs sei der jeweilige Hauseigentümer zuständig, betonte Stadtsprecher Jan Brunzlow. Auch Schulen müssten selbstständig für Sicherheit sorgen, so sie denn an der Straße und nicht in einem Hinterhof lägen und ein entsprechend steiles Dach hätten. Als Beispiel nannte Brunzlow das Einstein-Gymnasium in der Hegelallee.
Aber auch die Stadtverwaltung selbst musste am Mittwoch aktiv werden: Vor dem Standesamt im Stadthaus drohten Eiszapfen auf die Hochzeitsgesellschaften hinunterzufallen, sodass der Eingangsbereich mit Flatterband abgesperrt wurde. Die Brautpaare mussten deshalb den Haupteingang des Stadthauses nutzen, was dazu führte, dass sich eine Spur aus Rosenblättern durch das Amtsgebäude zog.
Der gesperrte Fußweg an der Nordseite des Potsdamer Hauptbahnhofs hat dagegen nichts mit Dachlawinen zu tun: Der Grund für die dort Mitte Dezember errichteten Sperrzäune sind Gehwegschäden, wie Stadtsprecher Markus Klier erklärte. Die Gehwegplatten seien durch die Witterung so ins Kippeln geraten, „dass akute Gefahr für den öffentlichen Fußgängerverkehr bestand“. Die Sperrung bleibe bis Winterende erhalten. Erst dann könne entschieden werden, ob eine umfangreiche Sanierung nötig ist oder sich der Plattenbelag von selbst wieder glättet – wie es vor zwei Jahren der Fall war.
Schneebretter oder Eiszapfen auf Dächern führen immer wieder zu Unfällen. So wurden etwa 2011 in der Carl-von-Ossietzky-Straße in der Brandenburger Vorstadt zwei Kinder verletzt. Ein anderhalbjähriges Kind wurde von einem herabfallenden Eiszapfen, der in den Kinderwagen fiel, getroffen. Wenige Tage später erlitt ein siebenjähriges Mädchen durch eine Schneelawine schwere Kopfverletzungen. wik/jaha
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