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Iris sibirica. Sibirische Schwertlilie.

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Homepage: Gefährdete Schönheit der Wiesen

Die Sibirische Schwertlilie

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Im Botanischen Garten der Universität Potsdam gibt es zahlreiche exotische und heimische Pflanzen zu bewundern. In den PNN stellen Biologen einmal im Monat eine dieser Pflanzen vor.

Die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) ist eine wohlbekannte Gartenpflanze. Moderne großblütige Sorten gibt es in allen Schattierungen von dunkelblau bis weiß. Iris sibirica ist aber auch eine seltene einheimische Wildpflanze und als solche die Blume des Jahres 2010. Auch diese Pflanzen haben schöne blaue Blüten, wenn auch nicht ganz so stattliche wie die Gartensorten. Im Land Brandenburg gibt es noch etwa zehn wilde Populationen, eine davon in den Auenwiesen der Havel bei Strodehne. Viele weitere Vorkommen sind in den letzten Jahrzehnten ausgestorben.

Die Hauptursache des Rückgangs ist die Modernisierung der Landwirtschaft. Wo früher Bauern Heu als Winterfutter fürs Vieh gewannen, indem sie den Aufwuchs magerer Wiesen ein oder zwei Mal im Sommer mähten, wird heute unter erheblichem Düngereinsatz drei, vier oder fünf Mal jährlich Silofutter gemäht. Das ist gut für die Landwirte. Es ist aber eine Katastrophe für die Artenvielfalt der Wiesen, die in Deutschland heute – grob geschätzt – noch ein Viertel früherer Zeiten beträgt.

Die Lösung besteht in der Ausweisung von Vorrangflächen für den Naturschutz. Landwirte erhalten Ausgleichszahlungen für entgangene Einkünfte, wenn sie solche Flächen – etwa in Naturschutzgebieten – traditionell bewirtschaften; neuerdings werden sie manchmal auch direkt für eine hohe Artenvielfalt entlohnt. Die Einstellung der Nutzung wäre hingegen ebenfalls sehr ungünstig: Sie bewirkt eine Verschiebung der Konkurrenzverhältnisse und dadurch ebenfalls eine starke Abnahme der Artenvielfalt. Iris sibirica kann in solchen Brachwiesen noch eine Weile überleben, es wachsen aber praktisch keine Jungpflanzen mehr auf.

Es ist sinnvoll, von Raritäten wie der Sibirischen Schwertlilie Erhaltungskulturen in Botanischen Gärten anzulegen. Sie dienen als Sicherheit für den Fall einer weiteren Verschlechterung der Lage der Wildvorkommen, deren Erhaltung das übergeordnete Ziel bleibt. Großblumige Gartenformen helfen hier nicht weiter, da sie in der Natur kaum überlebensfähig sind. Außerdem sollen ja gerade die ursprünglichen Wildformen erhalten werden. Der Botanische Garten der Universität Potsdam betreibt derzeit 65 solcher Kulturen, darunter auch eine der Iris aus der Strodehner Havelaue. Bundesweit existieren über 750 Erhaltungskulturen einheimischer Wildpflanzen in knapp 40 Botanischen Gärten. In Strodehne an der Havel gibt es jetzt eine Bürgerinitiative, die den Artenreichtum der Wiesen in der Umgebung fördern will. Der Botanische Garten Potsdam hilft dabei.

Die blühenden Sibirischen Schwertlilien von der Havel können derzeit im Botanischen Garten an der Maulbeerallee bewundert werden. Im Rahmen der diesjährigen „Woche der Botanischen Gärten“ finden Führungen „Kleine Kräuterkunde für Hexen und Magier“ am 6. Juni (14.30 Uhr) und „Drachenpflanzen“ am 13. Juni (16 Uhr) statt, beide sind gut für Kinder geeignet. Michael Burkart

Michael Burkart

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