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ATLAS: Gefährlich

Nach wie vor weigert sich die Landesregierung, den Neubau von Wohnungen in der Landeshauptstadt zu fördern. Stattdessen fließen Millionengelder in die Förderung des Abrisses von Plattenbauten in den Städten, die unter dem Wegzug von Bevölkerung leiden.

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Nach wie vor weigert sich die Landesregierung, den Neubau von Wohnungen in der Landeshauptstadt zu fördern. Stattdessen fließen Millionengelder in die Förderung des Abrisses von Plattenbauten in den Städten, die unter dem Wegzug von Bevölkerung leiden. Natürlich ist es richtig, solchen Kommunen über die Fördertöpfe Möglichkeiten zum nachhaltigen Stadtumbau zu eröffnen – aber es ist nicht nachvollziehbar, dass die wenigen Städte im Land Brandenburg mit Zuzug – wie eben Potsdam – allein gelassen werden. Der jüngste Wohnungsmarktbericht für Potsdam ist ein Alarmzeichen: Der zur Verfügung stehende Wohnraum reicht vorn und hinten nicht und das, was neu gebaut wird, ist zumeist zu teuer für Berufseinsteiger, junge Familien, Studenten, Berufstätige mit schwachem Einkommen. Potsdam droht genau das, was alle Politiker seit Jahren als nicht hinnehmbar verkünden: eine geteilte Stadt mit Wohnraum für Reiche und kaum Wohnmöglichkeiten für Niedrigverdiener zu werden. Schlimmer noch: Die Mieten für preiswerte Wohnungen werden auch unter Druck geraten, denn der Mietpreisspiegel wird, wenn die Entwicklung so weiter geht, nach oben klettern – was zur Folge haben könnte, dass die Mieten auch im unteren Preissegment steigen könnten, ohne dass es dagegen eine Handhabe gibt. Wer eine Stadt möchte, die für alle Einkommensschichten lebenswert ist, sollte etwas gegen diesen gefährlichen Trend tun – jetzt ist die Politik gefragt, die des Landes.

Michael Erbach

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