Links und rechts der Langen Brücke: Gegen den Spar-Sturm
Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz über die Zukunft des Kulturhauses Babelsberg und die Pläne für ein neues Potsdamer Bürgerhaus-Konzept Die CDU macht sich Sorgen. Um die Zukunft des Kulturhauses Rathaus Babelsberg.
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Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz über die Zukunft des Kulturhauses Babelsberg und die Pläne für ein neues Potsdamer Bürgerhaus-Konzept Die CDU macht sich Sorgen. Um die Zukunft des Kulturhauses Rathaus Babelsberg. Die Stadt sieht sich, natürlich aus Finanznot, veranlasst, das Haus aus der städtischen in eine freie Trägerschaft zu geben. Höchstens 125 000 Euro pro Jahr will sie dafür zahlen. Was die CDU – wohlgemerkt in Zeiten des Wahlkampfes – extrem beunruhigt. Sie möchte nicht, dass die Stadt allein finanzielle Ziele verfolgt, ohne vorher über eine konzeptionelle Grundlage zu verfügen. Das Engagement der CDU in Ehren, doch diese Befürchtungen hinken: Denn soll ein freier Träger für das Kulturhaus gefunden werden, muss es eine Ausschreibung geben, bei der die Bewerber ihre Konzepte einreichen. Zudem kann die Stadt im Voraus Bedingungen für den Betrieb des Hauses formulieren. Darin sollte auf jeden Fall stehen – und hier hat die CDU Recht – wie viel Geld der künftige Träger zusätzlich zu den Zuschüssen der Stadt selbst einnehmen muss, damit die langjährige Arbeit im Babelsberger Rathaus nicht dadurch zunichte gemacht wird, dass es allein ums Geldverdienen geht. Jedoch ist zu verstehen, dass Potsdams Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer nicht schon jetzt, da eine Ausschreibung noch gar nicht im Gange ist, alle Karten auf den Tisch legen kann. Transparenz und Klarheit, wie die CDU sie fordert, sind dann gefragt, wenn Bedingungen formuliert und Konzepte eingereicht werden. Über sie sollte ein unabhängiges, auch mit Fachleuten bestücktes Gremium entscheiden. Und trotz des Aufwandes: Die Umbrüche im Kulturhaus Babelsberg und in allen anderen Potsdamer Bürgerhäusern, für die die Verwaltung im Herbst ein neues Gesamtkonzept auf den Tisch legen will, sind gerechtfertigt. Denn wer davor warnt, kleinteilige Kulturarbeit zu zerstören, muss in Zeiten der knappen Kassen vor allem dafür sorgen, dass sie besser organisiert sind. Nur wenn tatsächlich alle Synergien gefunden und genutzt werden, die Engagierten sich noch enger vernetzen, können die so wichtigen Bürgerhäuser dem Spar-Sturm trotzen.
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