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Landeshauptstadt: Gegen die Raser

Thaerstraßen-Anwohner sammeln Unterschriften

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Bornstedter Feld - „Hier gilt Schritttempo“, ermahnt ein Schild. Für Autofahrer ist es indes kaum zu sehen, denn ein Anwohner hat es in einem Fenster seines Hauses aufgehängt. Dicht am Fußweg ein weiteres Schild: Es zeigt zwei spielende Kinder. Die beiden Ermahnungen wären hier überflüssig, würde sich jeder Autofahrer in der Thaerstraße an die Verkehrsregeln halten. Denn der Straßenabschnitt im Bereich der Semmelhaack-Siedlung ist bereits als Spielstraße ausgeschildert.

Die Eltern sind besorgt um die Sicherheit ihrer Kinder. Viele Autofahrer würden hier einfach zu schnell fahren, so Anwohner Christoph Funk. Zusammen mit Uwe Adler hat er eine Unterschriftenaktion gestartet, die bessere Bedingungen für die Kinder im Wohngebiet zum Ziel hat: Erweiterung des Spielplatzes in der Thaerstraße und bauliche Veränderungen an der Fahrbahn, die Autofahrer zum Langsamfahren zwingt. Etwa 120 Haushalte habe man angesprochen, rund 50 hätten bereits unterschrieben, berichten die beiden Anwohner. Die Unterschriftenliste soll Baudezernent Matthias Klipp (Bündnisgrüne) übergeben werden.

Am Samstag feierten die Anwohner jedoch erst einmal ein kleines Fest, das von den Familienvätern Funk und Adler organisiert wurde. Damit wolle man den Gemeinschaftsgedanken fördern, so Adler. Kritik üben die Anwohner an der Ausstattung des Spielplatzes für die vielen Kinder im Wohngebiet: Er besteht nämlich nur aus einer Schaukel und einer Rutsche. Auf der kleinen Wiese neben dem Spielplatz befindet sich ein weiterer Stein des Anstoßes. Eigentlich sind es sogar sechs Steine, an denen Funk und Adler Anstoß nehmen: Sechs Findlinge stehen dort mitten auf der Wiese. Nicht von der Eiszeit hier abgelegt, sondern offenbar im Auftrag der Stadtverwaltung Potsdam, wie Adler und Funk berichten. Kinder hätten auf der Wiese Fußball gespielt. Das sei einigen Anwohnern zu laut gewesen. Daraufhin habe die Stadt den Kindern nun die Steine in den Weg beziehungsweise auf die Wiese gelegt, damit sie dort nicht länger Fußball spielen. Die Stadt habe diese Maßnahme zusätzlich auch mit dem Schutz des Rasens begründet, so die beiden Familienväter.

Holger Catenhusen

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