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Landeshauptstadt: Gegen Qualmverbote

Heutiger Welt-Nichtrauchertag auch in Potsdam

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Heutiger Welt-Nichtrauchertag auch in Potsdam Vom heutigen Welt-Nichtrauchertag wird in Potsdam nur wenig zu spüren sein. Allein das Thalia-Filmtheater in der Rudolf-Breitscheid-Straße bietet ein größeres Programm: So wird am Vormittag unter anderem einer Klasse der Voltaire-Gesamtschule und zwei Klassen der Gesamtschule „Peter Joseph Lenné“ feierlich ein Preis zur erfolgreichen Teilnahme am europaweiten Wettbewerb „Be Smart - Don“t Start“ überreicht, mit dem schon der Beginn des Rauchens verhindert werden soll. Am Abend möchte die Suchtpräventionsstelle „Chill Out“ im Thalia-Kino die Diskussion um öffentliche Rauchverbote neu beleben. Erst wird dabei ab 20 Uhr aus dem Buch „Die Zigarette“ von Christina Peri Rosi gelesen, danach der Film „Coffee and Cigarettes“ von Jim Jarmusch gezeigt. Schon vorab haben die „Chill Out“-Mitarbeiter ihre Meinung zu Verboten in einer Erklärung verbreitet. Dabei sprechen sie sich für ein generelles Verbot in Behörden, Ämtern und Schulen aus, ebenso für Beschränkungen am Arbeitsplatz und in Restaurants. „Ein allgemeines Nikotinverbot für die Öffentlichkeit und damit auch für die gesamte Gastronomie oder drakonische Gesetze können jedoch nicht das Ziel sein“, so der Verein „Chill Out“. Besonders die Gastro-Branche Potsdams machte gestern ihre Ablehnung von Rauchverboten deutlich. Anfang März hatte sich der Deutsche Hotel- und Gastronomieverband (Dehoga) mit der Bundesregierung auf eine freiwillige Nichtraucher-Selbstverpflichtung für gastronomische Betriebe geeinigt – viel ist bisher nicht passiert, da auch nur ein Drittel der Gastrobetriebe Potsdams überhaupt in der Dehoga organisiert ist. „Wir sind absolut gegen ein Rauchverbot in Gaststätten und wollen uns auch nicht einer Selbstverpflichtung anschließen – wir können uns das nicht leisten“, sagte Ilona Offermans, Chefin im Wirtshaus „Schmankerl“ in der Zeppelinstraße. In Italien oder Irland hätten die Gastronomen durch die Verbote harte finanzielle Einbußen verkraften müssen. Jürgen Scholz vom Landgasthaus „Emils Unicum“ sieht das Problem ähnlich. „Zur Mittagszeit gibt es keine Aschenbecher bei uns, wir bitten die Gäste das Rauchen zu unterlassen. Aber komplette Nichtraucherbereiche können wir nicht anbieten“, erklärt Scholz. Für viele Betriebe würde allein der Umbau der Schankräume und die Ausstattung mit neuen Entlüftungssystemen zu viel Geld kosten. Nicht so das Hotel „Cecilienhof“. „Wir hoffen, dass sich auch die anderen Potsdamer Häuser an die Regelung halten“, sagt Geschäftsführerin Annette Faßbender. In ihrem Hotel gäbe es inzwischen Nichtraucherzimmer, die Belüftung würde extra Nichtraucher-Ecken erlauben. C. Brucker/ H. Kramer

C. Brucker, H. Kramer

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