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Die neue Hochschulgruppe „Students for Peace in the Middle East“ gibt eine Konferenz zu Antisemitismus

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Der Konflikt zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn ist weit über die Grenzen des Mittleren Ostens hinaus in großem Interesse. Auch für Studenten der Universität Potsdam birgt die politische Situation zwischen Jordan und Mittelmeer reichlich Diskussionsstoff. Die Potsdamer Hochschulgruppe „Students for Peace in the Middle East“ lädt am Wochenende zu einer Konferenz über Antisemitismus in Europa ein. Die Gruppe engagiert sich für eine vorurteilsfreie Auseinandersetzung mit dem Staat Israel.

Anfang April 2014 gründete sich die Hochschulgruppe, die sich der Arbeit für Frieden im Nahen Osten und der Aufklärung über dessen Voraussetzungen verschrieben hat. Unter dem Namen Students for Peace in the Middle East (SPME) wollen sich Studierende aller Fachrichtungen für eine vorurteilsfreie und differenzierte Auseinandersetzung mit den politischen Hintergründen des Konflikts zwischen Juden und Arabern engagieren. Für Christin Löchner, Studentin der Jüdischen Studien und Religionswissenschaften an der Universität Potsdam, kann die Hauptaufgabe der Hochschulgruppe allerdings nicht darin bestehen, konkrete Handlungsempfehlungen an die Akteure im Nahen Osten zu geben. Vielmehr sieht die Mitgründerin der Gruppe ihre Verantwortung in der Aufklärungsarbeit über die grundsätzlichen Voraussetzungen für ein friedliches Miteinander zwischen den beiden Konfliktparteien.

Wichtig sei für die Gruppe vor allem, Feindschaft und Vorurteilen gegenüber Juden entschieden entgegenzutreten. „Wir sehen uns als thematischen Zusammenschluss, der sowohl Antisemitismus und Antizionismus bearbeitet als auch alles was damit zusammenhängt“, sagt Christin Löchner. Ziel sei es, diese Themen in Konferenzen, Publikationen und durch Öffentlichkeitsarbeit transparent zu machen. In der Hochschulgruppe finden sich Mitglieder mit unterschiedlichsten sozialen und politischen Hintergründen zusammen. Teilweise sind die Studenten durch längere Aufenthalte im Nahen Osten für das Thema sensibilisiert worden, teilweise aber auch aus anderer Motivation hinzugestoßen.

Klar ist allen gemeinsam aber, dass die Sicherheit des Staates Israel auch untrennbar mit der Situation der Juden in Europa verbunden ist. Hass und Vorurteile gegenüber Menschen jüdischen Glaubens haben, überall auf der Welt und vor allem auch in Europa eine nach wie vor erschreckend starke Konjunktur. Eine von Brüssel geförderte Untersuchung der EU-Agentur für Grundrechte (FRA) präsentierte im letzten Jahr Umfrageergebnisse, wonach Angst und Ausgrenzung zu beständigen Gefühlen unter Jüdinnen und Juden in vielen EU-Ländern geworden sind. In Deutschland sah sich fast jeder zweite Befragte schon einmal Anfeindungen aufgrund der israelischen Palästinenserpolitik ausgesetzt.

Die Gruppe nimmt die Ergebnisse des Reports zum Anlass, für ihre erste selbstständig organisierte Konferenz „Kein Antisemitismus, Nirgends? Über Facetten und Trends eines beständigen Gefühls in der EU“. Neben dem prominenten Wiener Politologen Stephan Grigat werden mit Olaf Glöckner und Gideon Botsch vom Moses Mendelssohn Zentrum zwei Potsdamer Extremismus- und Antisemitismusforscher dabei sein. Jakob Mühle

14. bis 15. Juni am Uni-Campus Griebnitzsee, Raum 3.06.H02, Weitere Informationen und Programm auf: www.spmepotsdam.wordpress.com

Jakob Mühle

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