zum Hauptinhalt

Sport: Geheimes aus der Chips-Tüte

Gute Laune überwiegt bei Potsdams Fußball-Nationalspielerinnen

Stand:

Gute Laune überwiegt bei Potsdams Fußball-Nationalspielerinnen Zwei mal gegen Kanada gewonnen. Dem 3:1 von Osnabrück folgte in Hildesheim ein 3:2. 8000 Zuschauer, ausverkauft. Strahlend blauer Himmel. Offensivfußball. So etwas sieht man gern. Die DFB-Weltmeisterinnen fühlen sich sechs Wochen vor der Europameisterschaft in England weitgehend gerüstet für die Mission Titelverteidigung. Wie so oft fehlt es zu diesem Zeitpunkt noch an der Feinabstimmung. Etwa beim Passspiel. Etwa beim Torabschluss, aber auch in der Abwehr. Richtig rund läuft es noch nicht, aber doch verheißungsvoll. Im Tor ist es keine Frage, dass Nadine Angerer vom 1. FFC Turbine Potsdam als Nummer zwei auf Silke Rotenberg folgt. „Im Moment ist das so. Das muss aber nicht immer so bleiben“, meinte „Natze“ nach dem Ende der Länderspielwoche in Hildesheim. „Ich glaube, wir kriegen die Feinarbeit in allen Mannschaftsteilen hin. Zumindest sehe ich uns auf einem guten Weg.“ Ihr eigenes Spiel in Hildesheim bewertete sie als Berg- und Talfahrt, aber insgesamt undramatisch. Sprach''s, belud gemeinsam mit ihren Vereinskameradinnen Viola Odebrecht und Petra Wimbersky ihr Auto, um nach Potsdam zurückzukehren. Kofferraum und Rückbank waren ganz schön voll, obwohl Nadine Angerer nichts mehr zu verschenken hatte. Weder ein Trikot noch ein paar Fußballschuhe. Die jugendlichen Fans sind mit einem Autogramm längst nicht mehr zufrieden. Petra Wimbersky reagierte recht clever auf den Versuch, ihr eine Aussage über die persönlichen EM-Chancen zu entlocken. „Dazu sage ich gar nichts“, meinte sie freundlich. Ihr Einsatz bis zur Pause konnte weder ein Ja oder Nein in der entscheidenden Frage verstärken. „Die Trainerin entscheidet.“ So will sich derzeit niemand wirklich die Zunge verbrennen aus dem großen Kreis der Wackelkandidatinnen. Weder Viola Odebrecht noch Turbines Navina Omilade, die zwar fleißig war, aber Streufeuer im Abschuss zeigte. Dennoch strahlte sie wie eh und je, beladen mit jeder Menge Chips-Tüten für die Heimfahrt nach Potsdam. Besagte Leckereien sollten eigentlich zum U19-EM-Qualifikationsturnier an den Niederrhein gebracht werden. Aber DFB-Referentin Heike Ullrich hat nun mal den großen Pappkarton zu offen durch die Gegend getragen. Mit dem Erfolg, das auch Conny Pohlers kräftig zugelangt hat. Damit aus Chancen Tore werden. „Wir kriegen das noch hin bis zur EM“, zeigte sich die Potsdamer Stürmerin einmal mehr freundlich und aufgeschlossen – und zuverlässig. Immerhin arbeite man die Chancen ja bereits heraus. „Der Rest kommt dann schon noch rechtzeitig.“ In der Tat: Ein bisschen entschlusskräftiger als am Donnerstag wirkte Pohlers in Hildesheim, wo sie zum 1:1 traf, bereits. Die nächsten sechs Wochen bis zum EM-Auftakt am 5. Juni gegen Norwegen wird DFB-Trainerin Tina Theune-Meyer noch mit drei Lehrgängen füllen. Vom 2. bis 5. Mai, in der Woche darauf und in der Woche vor dem DFB-Pokalfinale. Exakte Daten verweigerte die Trainerin auch auf vehementes Nachfragen der Medien, etwa nach den Trainingsorten. „Wir wollen da wirklich unsere Ruhe haben“, lautet Theune-Meyers Argument, das keinesfalls nur auf positive Reaktionen stößt. Lehrgang eins, so ist bereits recherchiert, steigt in Bitburg. Die beiden anderen Treffen sind noch geheim. Beim letzten Treffen fehlen jedoch sowohl die Frankfurterinnen als auch die Potsdamerinnen ob des Pokalfinales im Berliner Olympiastadion. In England selbst will man noch einmal konzentriert an der Abwehr arbeiten, die in Hildesheim nicht immer glücklich agierte. Die 20 Namen für den Kader müssen zehn Tage vor dem Turnier bei der UEFA vorliegen. Dann muss Trainerin Theune- Meyer ihr Luxusproblem mit dem Überangebot im Angriff und im Mittelfeld gelöst haben. Gut, dass sie in der zentralen Defensive spielt, mag sich Turbine-Mannschaftskapitän Ariane Hingst da denken.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })