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Sport: Gehen in Tradition und Engel im Elfenlook

Freitag wird Wettkampftag für Landmann und Engel

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Freitag wird Wettkampftag für Landmann und Engel Gut angekommen, das Essen ist gut, die Unterkunft auch. Und es ist warm, geradezu heiß – die üblichen Mitteilungen aus dem Urlaub haben Annett Engel und Maja Landmann nach Potsdam übermittelt, doch am Freitag endet die Idylle. Dann müssen die beiden Leichtathletinnen vom SC Potsdam bei den Junioren-Weltmeisterschaften an den Start. Engel im Hochsprung, Landmann über 10 000 Meter Gehen – eine der traditionsreichsten Disziplinen bei internationalen Juniorenmeisterschaften aus Potsdamer Sicht. Seit 1996 nehmen Potsdamer Geherinnen beständig an den Junioren-Weltmeisterschaften teil: Melanie Seeger, die 1993 bei den Junioren-EM Zehnte wurde, holte sich 1996 Platz vier. Inzwischen gehört sie zum deutschen Olympiateam und wird vom früheren Hindernisläufer Michael Klabuhn betreut. Sabine Zimmer, ebenfalls für Olympia nominiert, gewann 1998 in Annecy (Frankreich) Gold über fünf Kilometer Gehen. Zwei Jahre später, beim ersten JWM-Meisterschaftsrennen über 10 Kilometer, wurde sie in Santiago de Chile Dritte. Ihre Zeit damals: 46:49,97 Minuten. Bei den letzten JWM vor zwei Jahren auf Jamaika ging Landmann in den Spuren der früheren Potsdamer Starterinnen. Sie wurde in 49:10,58 Minuten 13. und würde sich mit ihrer jetzigen Bestzeit von 47:24 Minuten als Sechste im Feld einordnen. Schon 2001 startete Landmann bei den Jugend-Weltmeisterschaften und wurde Siebente. Weniger traditionell – sprich: ohne bisherige Teilnahme bei Junioren-Weltmeisterschaften – ist die Historie der Potsdamer Hochspringerinnen belegt. Hier setzt Annett Engel mit 1,87 Metern als 16-Jährige jetzt national Maßstäbe. Die Milowerin hofft auf die Endkampfteilnahme am Sonntag. Sie ist international kein unbeschriebenes Blatt: im Vorjahr belegte sie bei den Jugend-Weltmeisterschaften in Sherbrooke (Kanada) überraschend Platz zwei und bereitete ihrer Trainerin Doreen Lehnigk danach eine besondere Freude. Da zwei Silbermedaillen in Kanada vergeben wurden, erhielt Engel bei der Siegerehrung eine Plakette ohne Gravur. Als sie ihre „richtige“ WM- Medaille kurz darauf in den Händen hielt, ließ sie die andere für ihre Trainerin mit einem „Danke“ gravieren und schenkte sie Lehnigk. Eine Geste Engels, die bei Lehnigk unvergessen bleibt. Eine Schulung anderer Art absolvierte Engel zuletzt in Frankfurt/Main. Training im Umgang mit Medien stand bei der ReiseBankakademie auf dem Programm. Am Benimm-Programm in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband unter dem Motto „Wir machen Dich fit für Deine Zukunft“ nehmen sechs talentierte deutsche Nachwuchssportler teil; die erste Phase wurde nun absolviert. Medientraining und Fotoshooting, in dem Engel im Elfenlook auftrat, sowie Knigge-Benimmkurs und Tanzschule gehören ebenso ins Programm wie die stärker wettkampforientierten Themen „Konzentration und mentale Entspannung“ oder der Workshop über psychologische Wettkampfschulung. Unsicher wirkt Engel nicht, auch nicht auf der Straße, wenn sie wegen ihrer Größe von 1,91 Metern beäugt wird. Die erste Frage, die dann oft gestellt wird, ist: „Hast du Hackenschuhe an?“ Die Antwort lautet meistens nein, den nur beim Absprung selbst macht sich die Hochspringerin größer als sie ist. Sonst stehen beide Beine auf dem Boden, um ein Ziel zu erreichen: Olympia 2008 in Peking. Zu den großen Potsdamer Hoffnungen dafür zählt sie. Doch erst will sie sich jetzt in Italien beweisen. Jan Brunzlow

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