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ATLAS: Gehetzt

Auf einmal geht also doch, was so lange für die Stadt nicht denkbar war: Das Rathaus will dem Trägerverein des linksalternativen Kulturzentrum Archiv einen Erbbaupachtvertrag über die Immobilie in der Leipziger Straße anbieten. Für die Betreiber des seit Jahresbeginn von der Bauaufsicht geschlossenen und dringend sanierungsbedürftigen Hauses ist das möglicherweise eine gute Nachricht.

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Auf einmal geht also doch, was so lange für die Stadt nicht denkbar war: Das Rathaus will dem Trägerverein des linksalternativen Kulturzentrum Archiv einen Erbbaupachtvertrag über die Immobilie in der Leipziger Straße anbieten. Für die Betreiber des seit Jahresbeginn von der Bauaufsicht geschlossenen und dringend sanierungsbedürftigen Hauses ist das möglicherweise eine gute Nachricht. Die Eile, die das Rathaus damit plötzlich an den Tag legt, scheint aber nicht angebracht: Noch während der Osterferien, am kommenden Mittwoch, soll der Vertrag den Stadtverordneten als Dringlichkeitsantrag zur Abstimmung vorgelegt werden. Dabei zeichnet sich schon ab, dass es durchaus noch Diskussionsbedarf mit dem Trägerverein gibt: Statt eines monatlichen Pachtsatzes von 2800 Euro, wie ihn sich der Archiv-Verein für den Erbbaupachtvertrag wünscht, will die Stadt eine Summe von 11 200 Euro. Die prekäre finanzielle Lage des Trägervereins, den die Stadt jetzt als Grund für den straffen Zeitplan anführt, ist aber keine Neuigkeit: Wie es um das Archiv steht, ist im Rathaus seit vielen Monaten bekannt. Die Verwaltung hätte längst Gespräche führen können und müssen, um eine weniger gehetzte Entscheidung zu erzielen, mit der alle Seiten leben können.

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