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Bauprojekt an der Potsdamer Havel: Gehobenes Segment

Das Momper-Center steht quasi vor der Vollendung: Ab 2014 sollen in der „Havelwelle“ in Potsdam-West 90 Wohnungen entstehen.

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Potsdam - Im Frühjahr des kommenden Jahres soll es endlich losgehen: Nach 20 Jahren könnte die Entwicklung des sogenannten Momper-Centers ihren Abschluss finden. Wie Projektentwickler Walter Momper den PNN sagte, sei der Bebauungsplan für des Wassergrundstück an der Havel auf Höhe der Kastanienallee fertig. Alle Abstimmungen mit der Bauverwaltung seien erfolgt. Im Oktober könnte sich der Bauausschuss mit dem Projekt beschäftigen, im Dezember die Stadtverordneten. derzeit werde der Bauantrag vorbereitet.

Etwa 40 Millionen Euro sollen auf der Fläche zwischen Kaufland und dem Havelufer investiert werden - inklusive des Grundstückskaufs. Eine geschwungene Wohnanlage von etwa 140 Metern Länge soll am Ufer gebaut werden und den Namen Yachthafenresidenz Havelwelle tragen. Den Bau hat der Potsdamer Architekt Rüdiger Flender entworfen. Vier Vollgeschosse und ein zurückgezogenes Sattelgeschoss mit Terrassen und einer Höhe von 17,40 Metern sind geplant. Gut 90 Wohnungen sollen auf einer Geschossfläche von 14000 Quadratmetern entstehen. Die genaue Aufteilung hängt von den Wünschen der Käufer ab. Da sei man noch flexibel, so Momper. Alle Wohnungen sollen Blick auf das Wasser haben und über eine Loggia oder eine Terrasse verfügen. 4000 Euro pro Quadratmeter sollen die Eigentumswohnungen kosten. Vermarktet werden sie von Engel und Völkers. Es gebe schon etwa 15 Interessenten.

Momper, der von 1989 bis 1991 Regierender Bürgermeister von Berlin und von 2001 bis 2011 Präsident des Abgeordnetenhauses war, hat auf dem Areal bereits zwei andere Projekte für die Firmengruppe Krause verwirklicht, die Bauherr der Havelwelle ist: An der Zeppelinstraße eröffnete im August 2011 eine Filiale der Einzelhandelskette Kaufland. Daneben errichteten die Johanniter eine Wohnanlage für Senioren. Brandenburgs Ex-Ministerpräsident Manfred Stolpe ist hier der prominenteste Bewohner.

Der von der Lage her schönste Teil des Areals direkt am Wasser brauchte jedoch längere Zeit für die Entwicklung: Zum ersten Mal habe er sich 1993 mit dem Areal beschäftigt, so Momper. Ursprünglich sah der Bebauungsplan „Zeppelinstraße/Kastanienallee“ die Errichtung von acht Stadtvillen vor. Diese ließen sich jedoch trotz zehnjähriger Bemühungen nicht vermarkten. In den Villen sollten je Etage zwei Wohnungen ab 160 Quadratmeter aufwärts Platz finden. Wer die dafür verlangten Preise bezahlen könne, kaufe lieber irgendwo eine kleine Villa, so Momper. Mangels Käufern musste umgeplant werden. Anfang 2012 stimmte schließlich der Bauausschuss der Planung einer Wohnanlage zu.

Auch wenn die Wohnungen nun kleiner werden, bleibe die Anlage etwas für das gehobene Segment, so Momper. Heizungen werden in den Wänden eingebaut und sollen ein angenehmes Raumklima erzeugen. Lichtschächte sollen zusätzliches Tageslicht und Frischluft in die Innenräume bringen. Zwischen dem Wohnriegel und dem Kaufland soll ein Kinderspielplatz entstehen. In der der Tiefgarage wird es 130 Stellplätze für Autos und 200 für Fahrräder geben. Die Zufahrt zum Grundstück soll durch die Lücke im Gebäude der Johanniter und hinter dem Kaufland verlaufen. Ein 25 Meter breiter Uferstreifen wird nicht bebaut und kann auf beiden Seiten der Wohnanlage von der Zeppelinstraße aus erreicht werden. Viele der vorhanden Bäume können so stehen bleiben. Einige waren bereits im Zuge des Baus der Kaufland-Filiale gepflanzt worden. Direkt am Wasser verläuft der öffentliche Uferweg.

Bevor der Bebauungsplan den Stadtverordneten vorgelegt wird, haben erst mal die Träger öffentlicher Belange das Wort – also Umweltverbände oder die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten wegen der Nähe zum Park Sanssouci. Mit großen Einwänden rechnet Momper aber nicht. Das Projekt sei nicht umstritten.

Nicht im Bebauungsplan enthalten ist eine Steganlage mit Liegeplätzen für etwa 50 Jachten und Boote von maximal 12,50 Metern Länge. Die genaue Gestaltung müsse noch geklärt werden. Beabsichtigt ist, die Anlage so zu gestalten, dass der Blick vom Ufer aus Richtung Hermannswerder nicht verstellt wird.

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