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Landeshauptstadt: Geistreiche Runde

Bildung, Stars und Internet – Maja von Hohenzollern lud gestern zum Gespräch ins „Voltaire“-Hotel

Innenstadt - Als kurz nach dem Bekanntwerden der ersten Ergebnisse der Pisa-Studie eine Diskussion um das Bildungssystem in Deutschland ausbrach, da habe sie gewusst, dass sie selbst aktiv werden müsse, sagt Maja Synke Prinzessin von Hohenzollern. Warum? Weil viel von überholten Lehrplänen und Unterrichtskonzepten die Rede war, von Verantwortung und Umstrukturierung und alten Lehrern – aber mit den Kindern und Jugendlichen, um die es bei dieser ganzen Debatte ja eigentlich ging, sprach niemand. Das habe sie sehr gewundert. „Es geht doch darum, Schülern begreiflich zu machen, warum Bildung wichtig ist“, sagt Maja von Hohenzollern. Und eben aus diesem Grund habe sie vor nunmehr fast einem Jahr in Zusammenarbeit mit der Initiative „Arbeit für Mitteldeutschland“ die Kampagne „Geist ist Geil“ ins Leben gerufen.

Im Rahmen dieser Kampagne hatte Maja von Hohenzollern gestern Nachmittag Prominente aus Film und Fernsehen sowie eine Gruppe ausgewählter Jugendlicher ins „Voltaire“-Hotel in der Friedrich-Ebert-Straße geladen. Und so saßen die Schauspieler Thomas Heintze, Doreen Jacobi und Christine Zierl (Dolly Dollar), sowie Popsänger Ben und Fernsehmoderatorin Jessica Winter-Witte im Podium des Konferenzsaals. Im Gespräch wollten sie die Möglichkeiten des E-Learnings, also der Bildung und Weiterbildung per Internet, diskutieren.

Es war ein Nachmittag voller großer Bekenntnisse und kleiner Erkenntnisse, und diese lauteten zumeist: „Hätte ich mich damals bloß mehr angestrengt.“ So gestand etwa Pop-Sänger Ben, der die Anwesenden später noch mit zwei Liedern unterhielt, dass er es im Nachhinein bereue, sein Abi in der 12. Klasse abgebrochen zu haben. „Ich bin kein gutes Vorbild, wie man die Schule beendet.“ Dieser Aussage konnte sich Schauspieler Thomas Heintze nur anschließen. Er erzählte, dass er seinen Realschulabschluss nicht durch Pauken, sondern vielmehr durch Durchmogeln erreicht habe. Ähnlich muss es wohl auch seiner Kollegin Christine Ziegler ergangen sein, die freimütig bekannte: „Ich bin sehr gerne zur Schule gegangen – aber nicht, um zu lernen, sondern um Quatsch zu machen.“ Das Ergebnis: eine Abschlussnote von 3,0.

All das sind natürlich keine Glanzleistungen und sollte Heranwachsende nicht zum Nachmachen animieren. Dessen war sich Schirmherrin Maja von Hohenzollern vor Beginn der Veranstaltung durchaus bewusst. Dennoch setzte sie auf die Vorbildwirkung der Prominenten. „Das ist authentisch. Ein ehrliches Selbstbekenntnis kommt bei den Jugendlichen besser an als ein Einser-Streber.“

Seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres findet die Kampagne in Form von Gesprächsrunden zu unterschiedlichen Themen in verschiedenen Städten statt. Ziel sei es, so Maja von Hohenzollern, bei Kindern und Jugendlichen die Einstellung zur Bildung positiv zu beeinflussen, insbesondere mit dem Verweis auf leicht zugängliche Medien wie das Internet. Dieses sei für die junge Generation vor allem deshalb attraktiv, weil die Hemmschwelle zur Nutzung gering ist, so Doreen Jacobi. Zugleich verwies sie auf die Möglichkeit zur unkomplizierten Weiterbildung. Diese käme auch für sie als Mitinhaberin der Software-Firma Derdack in Betracht. „Ein Chef kann sich heutzutage den Ausfall doch gar nicht mehr leisten, seine Mitarbeiter auf mehrwöchige Schulungen zu schicken.“

Für Maja von Hohenzollern geht die Mission auch nach der gestrigen Gesprächsrunde weiter. Ab Februar geht sie mit der Kampagne auf Tour und besucht mit prominenter Unterstützung verschiedene Schulen im Osten Deutschlands – um mit denen zu sprechen, um die es bei der Bildungsdebatte wirklich geht. „Gerade junge Menschen müssen verstehen, dass Bildung den persönlichen Lebensweg und somit die Zukunft bestimmt.“

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