Landeshauptstadt: Geld für „Hip Hop für Gleichberechtigung“ und Mauerbau
Stadt will in diesem Jahr 34 kulturelle Projekte mit insgesamt 118 833 Euro fördern
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Insgesamt 118 833 Euro Projektförderung will die Stadt Potsdam in diesem Jahr für kulturelle Veranstaltungen vergeben. 88 Anträge für verschiedene Projekte wurden bei der Kulturverwaltung gestellt, von denen 34 eine Förderung erhalten sollen, sagte Birgit-Katharine Seemann, Fachbereichsleiterin für Museum und Kultur, am Donnerstag im Kulturausschuss. Den größten Teil machen Teilförderungen aus. Nur fünf Projekte können mit einer Förderung der Summe in vollem Umfang rechnen, die sie auch beantragt haben.
Über die Hälfte der Fördersumme werden an die Bildende Kunst (26 000 Euro) und die Darstellende Kunst (33 833 Euro) vergeben. Hier sollen unter anderem der Trollwerk e.V. für „Inter-Aktion“ 10 000 Euro, der Förderverein Atelierhaus Panzerhalle e.V, in Groß Glienicke für „Sehnsuchtstraum P1“ 4000 Euro und die Oxymoron Dance Company für das Tanzprojekt „I wanna die for you“ 8000 Euro erhalten.
Für sechs Projekte im Bereich der Musik, darunter die kleine „Cammermusik“ mit ihrem Konzert- und Gesprächsprogramm „Harmonia Mundi – Musica Coelestis“ (2000 Euro) und dem Klangforum Brandenburg e.V. für „Sound in the City 2009“ (5000 Euro), sollen 14 500 Euro bereitstehen. Für das Genre Musikfestival, das in diesem Jahr gesondert aufgeführt wird, stehen 45000 Euro zur Verfügung. So erhalten der Brandenburgische Verein für Neue Musik e.V. für die „Intersonanzen 2009“ und der Trägerverein Musik in der Erlöserkirche für die „Vocalise 2009“ jeweils 20 000 Euro. Die restlichen 5000 Euro sollen an die Bachgesellschaft für die diesjährigen Bachtage gehen.
Den geringsten Anteil aus dem Fördertopf Projektförderung erhalten die Soziokultur und die Literatur. Die Fachhochschule soll für „Tod in Potsdam“ 5000 Euro, das Autonome Frauenhaus für einen „Literarischen Salon“ 4000 Euro, das Brandenburgische Literaturbüro für die „Literatouren in Potsdam“ 2000 Euro erhalten.
Im Bereich „Genreübergreifende Projekte“ sind für das Autonome Frauenzentrum für „Hip Hop für Gleichberechtigung“ 5000 Euro und für den Brandenburgischen Kulturbund für „Niemand möchte eine Mauer errichten ...“ 2000 Euro vorgesehen. Peter Schultheiß (CDU) äußerte sich kritisch zu dem Projekt des Kulturbundes, das die Kulturverwaltung besonders reizvoll fand. Der plant den Bau einer Mauer quer über die Brandenburger Straße und damit, 20 Jahre nach dem Mauerfall, die Passanten zu konfrontieren.
Schultheiß erklärte, dass er hier bei „Niemand möchte eine Mauer errichten ...“ nicht unterscheiden könne, ob es sich dabei noch um Kunst oder doch nicht nur um einen Gag handelt. „Aber Sie werden sich intensiv mit dem Projekt beschäftigt und entsprechend ihrer Kenntnis eine Entscheidung gefällt haben“, sagte Schultheiß in Richtung der anwesenden Verwaltungsmitarbeiter. D.B.
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