Landeshauptstadt: Geld, Zeit und andere Probleme
Für den Landtag wird heute Richtfest gefeiert – doch längst nicht alle Schwierigkeiten sind beseitigt
- Peer Straube
- Alexander Fröhlich
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Innenstadt – Heute wird für das Landtagsschloss am Alten Markt Richtfest gefeiert. Doch auch nachdem der Streit um die historischen Fenster für den Knobelsdorff-Nachbau beigelegt ist und dank der erneuten Millionenspende von Software-Milliardär Hasso Plattner edles Kupfer statt herkömmlichem Zink das Dach zieren wird – nicht alle Probleme sind bereits gelöst. Hier eine Auswahl:
DIE ZEITFRAGE
Nach offizieller Auskunft des brandenburgischen Finanzministeriums soll der Landtag im zweiten Halbjahr 2013 fertig sein. Der Einzug des Parlaments ist derzeit für Herbst 2013 vorgesehen. Ursprünglich sollte das Parlament bereits Ende 2012 vom Brauhausberg in die Stadtmitte ziehen. Gleich zu Beginn hatten der morastige Baugrund und archäologische Sucharbeiten für Verzug gesorgt. Durch das von Hasso Plattner gespendete Kupferdach könnte sich das Vorhaben weiter verzögern.
DIE GELDFRAGE
Die geplanten Baukosten von 120 Millionen Euro werden wohl deutlich überschritten. Bis Ende 2010 waren bereits Mehrkosten von allein 15 Millionen Euro aufgelaufen. Die Stadt Potsdam, das Land und das Bauunternehmen BAM verhandeln noch, wer dafür aufkommt.
DIE VERBINDUNGSFRAGE
Nach einem Stadtverordnetenbeschluss sollen die Ringerkolonnaden, die früher das Stadtschloss mit dem Marstall, dem heutigen Filmmuseum, verbanden, wieder aufgestellt werden. Ein Teil dieser Kolonnaden steht heute am Neptunbassin im Lustgarten, ein weiterer lagert im Depot der Schlösserstiftung. Insgesamt sind etwa zwei Drittel der Säulenkolonnaden erhalten. Probleme bereitet an dieser Stelle die Straßenbahntrasse, die zwischen Filmmuseum und Schloss verläuft. Der städtische Sanierungsträger hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, in der verschiedene Varianten untersucht werden, die sowohl die Tram, als auch die Wegeführung für Fußgänger und Radfahrer an dieser Stelle berücksichtigen. Zu Aufwand und Kosten können noch keine Angaben gemacht werden, sagte Sanierungsträger-Sprecherin Kirstin Gebauer. Man stehe noch „ganz am Anfang“ der Verhandlungen mit dem Land, dem Verkehrsbetrieb und der Stadt. Bis die Kolonnaden aufgestellt werden können, könnten noch acht oder neun Jahre ins Land gehen.
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