Landeshauptstadt: Gemeinsam doch besser
Museumssymposium begrüßt Doppelnutzung
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Innenstadt - Was lange Zeit als schlimmste der Möglichkeiten galt, soll sich nun als Segen erweisen: Potsdam Museum und Potsdam Forum gemeinsam unter dem Dach des Alten Rathauses. Doch müsse für die Doppelnutzung eine übergeordnete Instanz beispielsweise in Form einer Direktion eingerichtete werden. Zu diesem Schluss kamen die Teilnehmer des Symposiums „Neupositionierung des Potsdam Museums“ am Freitag. Zusammen mit der Verwaltung hatten unter anderem Potsdamer Stadtpolitiker und Museumsexperten aus Berlin, Magdeburg und Eisenhüttenstadt über eine Neupositionierung des Potsdam Museums diskutiert. Neben Formen der Ausstellung, Zielgruppen und Sonder- und Dauerausstellungen wurde auch über die Doppelnutzung des Alten Rathauses durch Potsdam Museum, das derzeit in viel zu kleinen Räumen in der Benkertstraße seinen Sitz hat, und Potsdam Forum gesprochen.
Saskia Hüneke (Bündnis 90/Die Grünen), die sich in der zweijährigen Diskussion um einen neuen Museumsstandort vehement gegen eine Doppelnutzung ausgesprochen hatte, sieht nun eine große Chance, wenn Potsdam Forum und Museum gemeinsam im Alten Rathaus residieren. „Dinge, über die wir in den Ausschüssen monatelang diskutierten, haben sich jetzt in den Gesprächen mit den Experten ganz schnell aufgelöst“, sagte Hüneke. So sei es bei Betreibern von Museen deutschlandweit mittlerweile Konsens, dass man sich von der Beschränkung auf den klassischen Museumsbetrieb lösen und auch andere Veranstaltungen anbieten müsse. In Berliner Museen sei deshalb im vergangenen Jahr ein Forum gegründet worden, dass ähnlich wie das Potsdam Forum arbeiten soll.
Wichtig sei nun, im weiteren Verlauf der Diskussion Schnittmengen zwischen Potsdam Forum und Museum zu finden, sagte Birgit-Katharine Seemann, Fachbereichsleiterin Kultur und Museum. Bei einer Doppelnutzung könne das Potsdam Forum nicht mehr wie bisher den großen Teil der Räume im Alten Rathaus allein nutzen. Doch soll diese Einschränkung nicht als Verdrängung verstanden werden. Das Profil beider Einrichtung solle geschärft und somit eine neue, bessere Qualität erreicht werden. Die Symposiumsteilnehmer schlossen nicht aus, dass bestimmte Veranstaltungen des Potsdam Forums auch in anderen Gebäuden stattfinden könnten.
Der Museumsverband Brandenburg, der im vergangenen Jahr schon zusammen mit dem Potsdam Museum ein vorläufige Museumskonzept erstellt hatte, war nicht auf dem Symposium vertreten . Deren Geschäftsführerin Susanne Köstering hatte in einem PNN-Interview ihre Teilnahme infrage gestellt, da sie an der Qualität des Symposiums zweifelte. D.B.
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