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Sport: Generalprobe misslungen

Vorm Daviscup scheiterten drei Deutsche an Spaniern

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Berlin - Es war reiner Zufall, dass gleich drei deutsche Tennisspieler beim ATP-Turnier in Dubai ausgerechnet auf Spanier trafen. Ein guter Test für das Daviscup-Viertelfinale im April – ein Test, der allerdings den deutschen Spielern gänzlich misslang. Nach Rainer Schüttler, der 6:7(7:9), 6:4, 1:6 gegen Fernando Verdasco verlor, musste sich gestern auch Philipp Kohlschreiber der spanischen Nummer eins Rafael Nadal mit 6:3, 1:6, 4:6 geschlagen geben. Am bittersten kam es aber für die ehemalige deutsche Nummer Eins Thomas Haas: Er verlor deutlich gegen David Ferrer (3:6, 0:6) und bekundete nach dem Match deutliche Zweifel an seinem Daviscup-Einsatz.

„Im Moment fühle ich nicht, dass ich unter den Top Zwei der deutschen Spieler bin“, sagte Haas unmittelbar nach dem Match am Montag. „Die Besten und Fitten sollen für ihr Land spielen.“

Gestern betonte der gebürtige Hamburger aber noch einmal, er wolle sich nicht vor einem Einsatz drücken. „Natürlich würde ich gern spielen, aber ich habe noch große Probleme mit der Schulter, und es macht ja keinen Sinn, wenn ich nicht fit bin.“ Im November des vergangenen Jahres hatte Haas im Halbfinale gegen Russland sein letztes Spiel bestritten – damals verlor er deutlich gegen Igor Andrejev (2:6, 2:6, 2:6) und sagte das zweite Einzel wegen eines Magen-Darm-Virus“ ab. Auch deswegen wolle er diesmal nur in fittem Zustand antreten, sagte Haas.

In der jetzigen Form mache ein Einsatz jedenfalls keinen Sinn. Die Zeit drängt allerdings: In rund einem Monat, vom 11. bis 13. April wird in Bremen das Viertelfinale ausgetragen, für das Teamchef Patrick Kühnen einen schnellen Kunststoffbelag (Rebound Ace) gewählt hat, auf dem Haas gern spielt. Dessen bisherige Saison weist aber bislang nur zwei Siege aus vier Spielen auf. Nach dem guten letzten Jahr ist Haas inzwischen auf Rang 35 der Weltrangliste abgerutscht.

„Ich will jetzt einfach von Spiel zu Spiel denken“, betonte der 29-Jährige, von einer endgültigen Absage könne aber noch nicht die Rede sein. Die Entscheidung liege letztlich bei Teamchef Kühnen, mit dem er in ständigem Kontakt stehe. Welche Spieler mit nach Bremen fahren, muss bis zum 1. April bekanntgegeben werden, bis dahin will Kühnen sich auch Zeit lassen. Nach dem Sieg im Achtelfinale über Südkorea hatte er aber noch einmal die Wichtigkeit von Haas für das deutsche Team betont.

Sollte dieser tatsächlich nicht spielen, kann sich Kühnen aber zumindest auf Philipp Kohlschreiber verlassen. Er verlor zwar ebenfalls gegen Nadal, zeigte jedoch, dass er durchaus mit der Nummer zwei der Welt mithalten kann.

Ohne Haas steigen die Chancen der Deutschen allerdings nicht unbedingt. Die Spanier kündigten bereits an, mit Nadal und Ferrer (Nummer vier der Welt) anreisen zu wollen. Kohlschreiber hat aber dennoch Hoffnung: „Der Daviscup ist etwas ganz anderes. Da werden die Karten neu gemischt.“

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