Landeshauptstadt: Genscher erhält M 100 Medienpreis Gipfel der europäischen Medienmacher in Potsdam
Der frühere Bundesaußenminister Hans- Dietrich Genscher (FDP) erhält in diesem Jahr den M 100 Medien Preis des Potsdamer Medientreffens „M100 Sanssouci Colloquium“. Das teilte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Montag vor Medienvertretern mit.
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Der frühere Bundesaußenminister Hans- Dietrich Genscher (FDP) erhält in diesem Jahr den M 100 Medien Preis des Potsdamer Medientreffens „M100 Sanssouci Colloquium“. Das teilte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Montag vor Medienvertretern mit. Genscher solle dafür geehrt werden, dass er sich im Amt stets für eine Verständigung zwischen Ost und West eingesetzt habe. Außerdem sei er eine Symbolfigur der Wende in Ostdeutschland und der Wiedervereinigung, sagte Jakobs.
Der „M100 Medien Preis“ steht für Verdienste um den Schutz der freien Meinungsäußerung und die Vertiefung der Demokratie in Europa und der Welt sowie für besondere Verdienste um die internationale Verständigung und Kommunikation. Bisher wurden bereits der Architekt Norman Foster, der Gründer von „Ärzte ohne Grenzen“ und französische Außenminister Bernard Kouchner, Afrika-Aktivist und Musiker Bob Geldof sowie die 2008 nach jahrelanger Geiselhaft im kolumbianischen Dschungel befreite Politikerin Ingrid Betancourt mit dem Preis geehrt.
Die Preisverleihung am 15. September bildet den Abschluss der zweitägigen internationalen Medienkonferenz „M100 Sanssouci Colloquium“, die einmal im Jahr führende Redakteure und Journalisten, Meinungs- und Medienmacher, Publizisten und Politiker nach Potsdam zu Gesprächen einlädt. Das Thema der 5. Konferenz lautet „Muslim Media and Muslims in the Media“. Dabei geht es unter anderem um die Frage, wie westliche Medien über Muslime berichten und wie die Berichterstattung unter Muslimen in Europa aufgenommen wird. Dafür seien auch Medienvertreter aus muslimischen Ländern eingeladen worden, sagte Moritz van Dülmen, Geschäftsführer von M 100. Auf der Veranstaltung werde es mit Sicherheit „kontrovers zugehen – aber das ist so gewollt.“ Jakobs betonte, mit dem gewählten Thema befinde sich M100 „wieder auf der Höhe der Zeit“.
Zu den diesjährigen Teilnehmern gehören unter anderem der neue Chefredakteur des „Spiegel“, Mathias Müller von Blumencron, Jasim Al-Awazzi vom Fernsehsender Al Jazeera English, Kai Diekmann, „Bild“, Octavia Nasr von CNN und Flemming Rose von der dänischen Zeitung Jyllands Posten, die im September 2005 zwölf Karikaturen unter dem Titel „Das Gesicht Mohammeds“ veröffentlichte – was zu einer Protestwelle in der muslimischen Welt geführt hatte. Den Hauptvortrag hält André Azoulay, Berater des marokkanischen Königs und einer der wichtigsten Vermittler zwischen der westlichen und muslimischen Welt.
Vom 3. bis 7. September findet bereits der M 100 Jugend Medien Workshop mit 27 jungen Journalisten aus 14 europäischen Ländern statt. Wie Sabine Sasse, Projektleiterin von M 100 sagte, sei dieser Workshop neben seiner fachlichen Komponente auch ein Beitrag zur Demokratisierungsprozess insbesondere in Osteuropa, den gerade in diesem Ländern würden junge Journalisten viele führende Positionen einnehmen. Sasse: „Für manche junge Journalisten bietet M 100 erstmals die Möglichkeit, sich im Ausland fortzubilden.“ ERB
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